So setzt du Grenzen in der Beziehung

INHALTSVERZEICHNIS

Grenzen setzen in der Beziehung und die Partnerschaft stärken

Kennst du das Gefühl? Dein Partner ruft zum wiederholten Male mitten am Arbeitstag an, nur um über Belangloses zu plaudern. Natürlich liebst du ihn und möchtest ihn nicht verletzen, aber langsam wächst der Druck, deine Aufgaben zu erledigen. Oder er kommt immer wieder ohne Vorwarnung mit Freunden nach Hause, obwohl du dich eigentlich auf einen ruhigen Abend gefreut hast. Innerlich brodelt es, doch gleichzeitig hast du Angst, egoistisch zu wirken. Du fragst dich vielleicht: Wie kann ich meinem Partner liebevoll, aber bestimmt klarmachen, dass auch ich Freiräume und Ruhephasen brauche? Wie kann ich respektvolle Kommunikation einfordern, ohne den Frieden zu gefährden?

Deine Liebe zu deinem Partner kennt kaum Grenzen – dennoch musst du lernen, im Alltag Grenzen zu setzen

Es ist nicht einfach, aber es ist möglich, gesunde Grenzen zu setzen und trotzdem eine liebevolle und unterstützende Beziehung zu pflegen. Lerne, deine Bedürfnisse auszusprechen und für dein Wohlbefinden einzustehen, ohne Schuldgefühle zu haben – es wird eure Beziehung letztendlich stärken. In diesem Artikel erfährst du, wie es dir gelingt, deinem Partner oder deiner Partnerin respektvoll Grenzen zu setzen – vom klinischen Psychologen Ramón Schlemmbach.

Das Wichtigste in Kürze

  • Fühlst du dich manchmal erdrückt, weil dein Partner deine Freiräume nicht respektiert? 
  • Fragst du dich, wie du ihm liebevoll, aber bestimmt verständlich machen kannst, dass du auch Zeit für dich brauchst? 
  • Denkst du darüber nach, wie ihr ein gesundes Gleichgewicht von Nähe und Distanz finden könnt? 
  • Und was, wenn ihr bei wichtigen Lebenszielen keine Kompromisse findet – bist du bereit, über eine Trennung nachzudenken, um dein eigenes Glück zu sichern?
  • Erfahre, wie dein inneres Kind mit deiner Beziehung zusammenhängt und du Antworten auf deine Fragen findest.

Wann überschreitet mein Partner Grenzen?

Dein Partner überschreitet Grenzen, wenn sein Verhalten dir ein Gefühl von Unwohlsein oder Beklemmung gibt. Zum Beispiel, wenn er ständig ungefragt deine Nachrichten liest, obwohl du ihm schon gesagt hast, dass dir Privatsphäre wichtig ist. Oder wenn er ohne Absprache bei deinen Verabredungen auftaucht, obwohl du Zeit mit deinen Freunden alleine verbringen möchtest. Auch wenn er verlangt, dass ihr jede freie Minute zusammen verbringt, obwohl du manchmal Ruhe und Zeit für dich brauchst. Es ist wichtig, solche Situationen zu erkennen und liebevoll, aber bestimmt anzusprechen. So könnt ihr sicherstellen, dass beide in der Beziehung Raum zum Atmen und Wohlfühlen haben. Es ist also alles auch eine Frage des individuellen Gefühlszustands, denn verschiedene Menschen empfinden nun mal anders und haben daher auch unterschiedliche Grenzen.

Dein Partner überschreitet ebenfalls Grenzen, wenn er Verhaltensweisen zeigt, die zwar nicht direkt einengend wirken, aber dennoch Unbehagen oder Frustration verursachen. Ein Beispiel dafür ist, wenn dein Partner regelmäßig mit anderen flirtet, obwohl du ihm bereits gesagt hast, dass dich dieses Verhalten stört. Auch wenn er sich selten um den Haushalt kümmert oder wenig Interesse an dir und deinen Bedürfnissen zeigt, kann dies als Grenzüberschreitung empfunden werden. Es ist wichtig, diese Themen anzusprechen und klarzustellen, was für dich in Ordnung ist und was nicht. 

So können beide Partner lernen, die Bedürfnisse des anderen zu respektieren und eine harmonische Beziehung aufrechtzuerhalten. Grenzen zu setzen bedeutet also nicht nur, Raum für sich selbst zu schaffen, sondern auch dafür zu sorgen, dass deine emotionalen Bedürfnisse ernst genommen werden.

Wie finde ich heraus, wo meine Grenzen sind?

Höre in dich rein und mach dir klar, was für dich angemessen ist und was nicht. Nimm dir Zeit, um herauszufinden, wie du dich langfristig mit bestimmten Aspekten deiner Beziehung fühlst. Frage dich selbst: Fühle ich mich auf Dauer wohl damit? Was halte ich für wichtig und richtig? Das ist ein Prozess, der Zeit und Selbstreflexion erfordert. Zum Beispiel, wenn du merkst, dass du eigentlich keine Kinder möchtest, dein Partner aber schon, ist es wichtig, diese Grenze klar zu setzen.

Diese Schritte können dir bei deinem Weg helfen:

  1. Selbstbeobachtung: Nimm dir Zeit, um deine Gefühle und Reaktionen in verschiedenen Situationen zu beobachten. Achte darauf, welche Situationen dich stressen, ängstigen oder frustrieren könnten.
  2. Körperliche Reaktionen: Achte auf körperliche Anzeichen von Unwohlsein oder Stress, wie z. B. Verspannungen, Magenprobleme oder Kopfschmerzen. Diese können Hinweise darauf geben, dass deine Grenzen überschritten werden.
  3. Emotionale Reaktionen: Beachte deine emotionalen Reaktionen. Fühlst du dich oft überfordert, traurig oder wütend in bestimmten Situationen? Das kann darauf hinweisen, dass deine Grenzen nicht respektiert werden.
  4. Reflexion über Vergangenes: Denke über vergangene Erfahrungen nach, in denen du dich unwohl gefühlt hast oder deine Grenzen nicht klar kommuniziert hast. Was genau hat dazu geführt? Was hättest du anders machen können?
  5. Werte und Prinzipien: Überlege, welche Werte und Prinzipien dir wichtig sind. Wenn deine Handlungen oder die Handlungen anderer diesen Werten widersprechen, könnten das Anzeichen dafür sein, dass deine Grenzen verletzt werden.
  6. Gespräche mit Vertrauten: Manchmal können Freunde, Familie oder Coaches von außen helfen, deine Grenzen besser zu erkennen, indem sie aus einer anderen Perspektive auf deine Situation schauen.
  7. Experimentieren und Ausprobieren: Es ist in Ordnung, Grenzen auszuprobieren und zu sehen, wie es sich anfühlt. Wenn du merkst, dass etwas nicht für dich funktioniert, kannst du deine Grenze klarer ziehen oder anders handeln.
  8. Selbstfürsorge: Achte darauf, dass du dir selbst genug Zeit und Raum gibst, um deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren. Selbstfürsorge hilft dir, deine Grenzen zu stärken und klarer zu definieren.

Du möchtest mehr über dich lernen?

Wie fühlt es sich an, wenn der Partner Grenzen überschreitet?

Fühlst du dich regelmäßig unwohl, erdrückt oder respektlos behandelt? Wenn dein Partner deine Grenzen überschreitet, kann sich das so anfühlen, als ob dein Raum und deine Bedürfnisse nicht mehr wichtig sind. Du merkst vielleicht, dass du ständig angespannt bist oder Angst hast, bestimmte Dinge zu tun oder zu sagen, weil du befürchtest, wie er reagieren könnte.

Ein deutliches Anzeichen dafür ist, dass du beginnst, dein Verhalten zu ändern, um Konflikte zu vermeiden. Vielleicht ziehst du dich zurück oder versuchst, bestimmte Themen zu vermeiden. Du fühlst dich möglicherweise auch emotional erschöpft oder frustriert, weil deine Wünsche und Bedürfnisse immer wieder ignoriert oder herabgesetzt werden.

Unangebrachte oder verletzende Kommentare können ebenfalls emotionale Grenzen verletzen und zu Gefühlen der Respektlosigkeit führen.

Wenn dein Partner Grenzen überschreitet, kannst du dich auch weniger respektiert und weniger wertgeschätzt fühlen. Deine Selbstachtung könnte leiden, weil du das Gefühl hast, dass deine Stimme und deine Gefühle weniger zählen. Es ist, als ob dein persönlicher Raum und deine Individualität nicht mehr geschützt sind, und das kann zu einem tiefen Gefühl des Unbehagens führen.

Diese Situationen erzeugen oft eine innere Unruhe oder sogar eine leichte Wut. Gleichzeitig können Verantwortungs- und Schuldgefühle nagen, weil du deinen Partner nicht verletzen willst. Es ist ein ständiges Abwägen zwischen dem Wunsch nach Harmonie und dem Bedürfnis, für sich selbst einzustehen. Wenn du merkst, dass du oft in solchen inneren Konflikten gefangen bist, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass Grenzen überschritten werden.

Tipp: Es ist wichtig, deine Gefühle ernst zu nehmen und sie als Wegweiser zu sehen, dass etwas in der Beziehung nicht im Gleichgewicht ist. Es bedeutet nicht, dass dein Partner absichtlich respektlos ist; oft fehlen einfach die klaren Absprachen und das Verständnis für die individuellen Bedürfnisse. Indem du deine Gefühle erkennst, anerkennst und offen ansprichst, könnt ihr gemeinsam daran arbeiten, eine respektvolle und ausgewogene Beziehung zu pflegen, in der beide Partner sich sicher und wertgeschätzt fühlen. Hier findest du die 4 existenziellen Grundlagen für eine Beziehung.

Warum sind Nähe und Distanz in einer Beziehung so wichtig?

Das Thema „Nähe und Distanz“ ist in Beziehungen unglaublich wichtig, weil es das richtige Gleichgewicht zwischen persönlicher Freiheit und emotionaler Verbundenheit bestimmt. Hier gibt es zwei wesentliche Arten, wie du bei diesem Thema Grenzen setzen kannst: indem du mehr Distanz und Zeit für dich selbst einforderst oder indem du mehr Nähe und gemeinsame Zeit wünschst.

Grenzen zu setzen, um mehr Distanz zu schaffen, ist wichtig, weil du individuelle Bedürfnisse nach Raum und Selbstreflexion hast. Manchmal brauchst du einfach Zeit für dich allein, um Energie zu tanken, deinen eigenen Interessen nachzugehen oder zur Ruhe zu kommen. Wenn dein Partner diese Grenzen respektiert, fühlst du dich in der Beziehung sicher und verstanden, was letztendlich eure Bindung stärkt.

Genauso wichtig ist es, Grenzen zu setzen, die mehr Nähe einfordern. Nähe schafft emotionale Verbundenheit und Intimität, die für das Vertrauen und die Stabilität eurer Beziehung unerlässlich sind. Wenn du das Bedürfnis nach mehr gemeinsamen Aktivitäten, tieferen Gesprächen oder einfach mehr Zeit miteinander verspürst, solltest du das klar kommunizieren. So fühlt ihr euch beide geliebt und geschätzt.

Übrigens: Grenzen zu setzen ist nicht nur in romantischen Beziehungen wichtig, sondern auch in Freundschaften und anderen Arten von Beziehungen. Es macht dich attraktiver, zufriedener und sympathischer, wenn du klare Grenzen setzt.

Tipp: Ein gesundes Gleichgewicht von Nähe und Distanz sorgt dafür, dass ihr beide eure individuellen Bedürfnisse erfüllen könnt, ohne die Beziehung zu belasten. Es fördert ein Umfeld, in dem persönliche Freiheit und emotionale Sicherheit Hand in Hand gehen. Dieses Gleichgewicht zu finden und zu wahren, ist essenziell für euer Wohlbefinden und die Langlebigkeit eurer Beziehung. Durch klare Kommunikation und gegenseitigen Respekt könnt ihr beide lernen, eure eigenen Grenzen und die des anderen zu erkennen und zu achten, was zu einer erfüllenden und harmonischen Partnerschaft führt.

Verschiedene Ziele: Wenn Lebensentwürfe nicht zusammenpassen

In Beziehungen können unterschiedliche Lebensentwürfe zu bedeutenden Herausforderungen führen, insbesondere wenn es um grundlegende Entscheidungen wie den Wunsch nach Kindern geht. Wenn ein Partner den Wunsch hat, Eltern zu werden, während der andere entschieden hat, dass er oder sie keine Kinder möchte, können diese Unterschiede zu Spannungen führen, die die Zukunft der Beziehung beeinflussen. In solchen Momenten ist es wichtig, dass beide Partner sich Zeit nehmen, um offen und einfühlsam miteinander zu kommunizieren, um gemeinsame Wege zu finden, die ihre individuellen Bedürfnisse respektieren und gleichzeitig das Fundament ihrer Partnerschaft stärken können.

Bleiben wir beim Beispiel Kinder. Nehmen wir einmal an, dass du Kinder haben möchtest, aber dein Partner nicht. In einer solchen Situation könnten folgende Schritte hilfreich sein:

  1. Offene und ehrliche Kommunikation: Setzt euch zusammen und sprecht offen über eure Gedanken, Gefühle und Bedenken bezüglich des Kinderwunsches. Teilt einander mit, warum ihr euch so fühlt und was euch wichtig ist.
  2. Verständnis füreinander: Versucht, die Perspektive des anderen zu verstehen. Es ist wichtig, dass beide Partner die Gründe und Überzeugungen des anderen respektieren und anerkennen.
  3. Erkundung von Alternativen: Diskutiert, ob es alternative Wege gibt, um eure Bedürfnisse und Wünsche in Einklang zu bringen. Zum Beispiel könnten Adoption, Pflegeelternschaft oder andere Formen von Elternschaft in Betracht gezogen werden.
  4. Kompromissfindung: Überlegt gemeinsam, ob es Möglichkeiten gibt, einen Kompromiss zu finden, mit dem beide Seiten leben können. Dies könnte bedeuten, dass der Kinderwunsch für einen Partner zurückgestellt wird oder dass andere Lebensaspekte verstärkt werden, die beide Partner schätzen.
  5. Professionelle Unterstützung: Wenn nötig, könnte es hilfreich sein, einen Paartherapeuten aufzusuchen, der euch dabei unterstützen kann, die Kommunikation zu verbessern und gemeinsame Entscheidungen zu treffen.
  6. Respekt und Rücksichtnahme: Letztlich ist es wichtig, dass beide Partner die Bedürfnisse und Wünsche des anderen respektieren. Drängt niemanden zu einer Entscheidung, die er nicht vollständig unterstützen kann.
  7. Klarheit über die eigenen Grenzen: Wenn festgestellt wird, dass eine Einigung nicht möglich ist und die Unterschiede in den Lebensentwürfen zu unüberbrückbaren Differenzen führen, sollte man möglicherweise in Betracht ziehen, ob die Beziehung langfristig tragfähig ist oder beendet werden sollte.

Wir finden keine Kompromisse, was jetzt?

Wenn du und dein Partner schon vieles versucht habt, aber noch immer keinen Kompromiss findet, die Beziehung aber aus Liebe zueinander auch nicht aufgeben wollt, gibt es noch weitere Wege zueinander zu finden. Manchmal können tief verwurzelte Überzeugungen oder Verhaltensmuster schwierig sein, durch Kompromisse zu überbrücken, besonders wenn beide Parteien stark daran festhalten. 

Das kann der Fall sein, wenn zum Beispiel ein Partner aufgrund seiner Kindheitserfahrung stark klammert, übertrieben eifersüchtig ist oder im Gegenteil so viel Raum für sich braucht, dass es unmöglich ist, die nächsten Schritte in der Beziehung zu gehen. Möglicherweise haben euch auch unterschiedliche Ansichten und Verhaltensweisen der Eltern geprägt, so ist dein Partner fast schon zu ordentlich, während du eher im Chaos versinkst. Hier kann also auch die Arbeit mit dem inneren Kind helfen, um ungesunde Verhaltensweisen zu

Das innere Kind ist ein Konzept aus der Psychologie, das beschreibt, wie unsere Kindheitserfahrungen uns auch als Erwachsene beeinflussen können. Es symbolisiert die Gefühle, Bedürfnisse und Erinnerungen, die wir aus unserer Kindheit mitnehmen. Zum Beispiel können ungelöste Konflikte oder negative Erfahrungen aus der Kindheit dazu führen, dass wir als Erwachsene bestimmte Verhaltensmuster zeigen oder uns in bestimmten Situationen unsicher fühlen. Durch Arbeit am inneren Kind und Selbstreflexion können wir diese frühen Erfahrungen verstehen, heilen und lernen, liebevoller mit uns umzugehen.

Erfahre, wie deine Kindheitsprägungen deine Beziehung beeinflussen können. Entdecke in unserem Minikurs „Verstehe dein inneres Kind“, welche Prägungen auf dich zutreffen könnten. Für einen ersten Einblick kannst du auch unseren Kindheitstrauma-Test auf der Website nutzen.

Wie eine Unterwerfungsprägung deine Beziehung beeinflussen kann

Eine Unterwerfungsprägung kann deine Beziehung stark beeinflussen, indem sie dich dazu bringt, deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zugunsten deines Partners zu unterdrücken. Dies kann dazu führen, dass du selten oder gar nicht “Nein” sagst, auch wenn du dich unwohl fühlst, was auf Dauer zu Ungleichgewichten und Spannungen in der Beziehung führt. Ohne klare Grenzen kann es schwierig werden, eine gesunde und respektvolle Partnerschaft aufrechtzuerhalten, da du möglicherweise das Gefühl hast, dass deine Stimme und dein Wohlbefinden weniger wichtig sind. Letztlich kann dies zu Stress, Frustration und einem Gefühl der Erschöpfung führen, was die Beziehung insgesamt belastet.

Wie entsteht eine Unterwerfungsprägung?

  • Unterwerfung aus Angst vor Konflikten: Du hattest in der Kindheit sehr strenge, dominante und/oder übermäßig strafende Eltern. Dadurch hast du gelernt, dass “aus der Reihe tanzen” oder “für mich einstehen” schlecht für dich endet.
  • Unterwerfung aus Verpflichtungsgefühl: In deiner Kindheit gab es Bezugspersonen (Eltern, Geschwister, Großeltern, etc.), die entweder körperlich/ psychisch krank, behindert oder ständig überlastet waren. Du hast dann oft deine Bedürfnisse hintenan gestellt, weil du nicht noch extra zur Last fallen wolltest.

Wie wirkt sich das auf dich aus?

  • Beziehungen: Du hast möglicherweise Schwierigkeiten, in Beziehungen und Freundschaften klare Grenzen zu setzen, was dazu führen kann, dass du oft Dinge tust, die du nicht möchtest. Du sagst oft ja, obwohl du nein meinst. Und selbst wenn du nein sagst, hast du ein erhöhtes Risiko, dass deine Grenzen überschritten werden, weil du nicht gut für dich einstehen kannst.
  • Selbstwahrnehmung: Du denkst vielleicht, dass deine Bedürfnisse weniger wichtig sind als die der anderen.
  • Gefühle: Du hast womöglich regelmäßig Schuldgefühle, hast Angst vor Konflikten oder fühlst dich wie eine Belastung für andere. Wenn deine Grenzen durch die Unterwerfungsprägung oft überschritten werden, fühlst du dich u.U. oft auch unzufrieden oder missverstanden.
  • Stress und Überlastung: Wenn du ständig nachgibst und keine Grenzen setzt, kann das dazu führen, dass du mehr Aufgaben übernimmst, als du realistisch schaffen kannst. Die Folgen sind Stress und Erschöpfung.

Was kannst du tun?

  1. Selbstreflexion: Denke darüber nach, warum es dir schwerfällt, Grenzen zu setzen. Schreiben oder Gespräche mit jemandem, dem du vertraust, können helfen.
  2. Therapie / Coaching: Ein professioneller Ansprechpartner kann dir helfen, die Muster aus deiner Kindheit zu verstehen und neue, gesündere Verhaltensweisen zu lernen.
  3. Selbstwert stärken: Erkenne, dass deine Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die der anderen. Achte gut auf dich selbst.
  4. Kommunikation üben: Lerne, klar und respektvoll zu sagen, was du brauchst und wo deine Grenzen sind.

Verbessere deine Fähigkeit, Grenzen zu setzen, indem du deine negativen Kindheitsprägungen auflöst

Selbst wenn wir es nicht immer bewusst wahrnehmen, werden viele unserer heutigen Beziehungsdynamiken stark von unseren Erfahrungen aus der Kindheit geprägt. Diese prägenden Erlebnisse können uns unbewusst beeinflussen und uns daran hindern, gesunde und erfüllende Partnerschaften zu führen. Das 5-Phasen-Programm „Geprägt! Aber richtig“ bietet einen strukturierten Weg, um diese negativen Kindheitsprägungen zu identifizieren, zu verstehen und zu überwinden, um eine tiefere Verbundenheit und eine gesündere Beziehung zu unserem Partner aufzubauen. In jeder Phase dieses Programms stehen Selbstreflexion, Verständnis und die gezielte Arbeit an inneren Überzeugungen im Mittelpunkt, um Raum für positive Veränderungen und persönliches Wachstum zu schaffen.

Phase 1: Identifikation negativer Kindheitsprägungen

Im ersten Schritt der Aufarbeitung ist es wichtig, zunächst Klarheit zu schaffen, welche Kindheitsprägungen vorliegen. Ähnlich wie beim Arzt, der erstmal ein diagnostisches Gespräch mit uns führt, um herauszufinden, was er tun muss, finden wir bei “Geprägt! Aber richtig” mithilfe von psychologischen Fragebögen heraus, welche Kindheitsprägungen vorliegen. Denn wenn wir wissen, was da ist, wissen wir auch, was wir tun können.

Von welchen von insgesamt 11 negativen Kindheitsprägungen bist du betroffen? Finde es in unserem Minikurs anhand professioneller Fragebögen heraus.

Phase 2: Erneutes Durchleben der Ursprungssituationen

In Phase zwei, wollen wir herausfinden, welche Ursprungssituationen zu unseren Prägungen geführt haben. Denn eins ist klar. Wenn wir wiederkehrende Herausforderungen in unserem Leben haben, dann sind wir zu 99 % nicht damit geboren. Sie sind Folge unserer Prägungen und diese Prägungen haben wir in unserer Vergangenheit durch (negative) Erfahrungen aufgesammelt. Unsere Aufgabe im zweiten Schritt ist herauszufinden, durch welche Erfahrungen wir das aufgesammelt haben. Für den Fall, dass wir uns nicht gut an unsere Kindheit erinnern können, machen wir mit unseren Teilnehmern bei “Geprägt! Aber richtig” Reaktivierungsübungen.

Phase 3: Entmachtung der Ursprungssituationen

In dieser Phase geht es darum, das emotionale Gewicht von den Ursprungssituationen zu entfernen. Wir wissen dann immer noch, was uns früher passiert ist, aber werden emotional nicht mehr so sehr davon beeinflusst. Viele Teilnehmer beschreiben hier ein Gefühl der Befreiung.

Das erreichen wir mithilfe von psychologischen Übungen, die 3 Aspekte umfassen: 

  1. Das nochmalige Durchfühlen, von dem, was früher passiert ist.
  2. In unserem Kopf die Personen, die sich unangemessen verhalten haben, zu konfrontieren, dass das nicht in Ordnung war
  3. Dem inneren Kind das geben, was es gebraucht hätte

Phase 4: Aufbau neuer, unterstützender Glaubenssätze

Sobald die belastenden Erfahrungen bearbeitet sind, geht es darum, neue positive Überzeugungen aufzubauen. Diese neuen Glaubenssätze sollen dir helfen, alte, hinderliche Denkmuster durch gesündere und unterstützende Gedanken zu ersetzen. Auf diese Weise können wir gemeinsam Wege finden, wie du dich in deiner Beziehung sicherer und selbstbewusster fühlen kannst.

Phase 5: Verhaltensänderung und Integration

Im letzten Schritt unseres Programms geht es darum, deine neuen Überzeugungen und Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Du lernst, wie du diese neuen Perspektiven aktiv in deinem Alltag und speziell in deiner Beziehung zu deinem Partner anwendest. Diese Verhaltensänderungen führen zu positiven Referenzerfahrungen, in denen du lernst, dass nichts Schlimmes passiert, wenn du dich endlich so verhältst, wie du es immer wolltest. Damit hast du die Chance, die negativen Glaubenssätze endlich loszuwerden und eine authentische Beziehung auf Augenhöhe zu führen.

Du möchtest endlich eine gesunde Partnerschaft führen und deine negativen Kindheitsprägungen aufarbeiten? Dann verharre nicht mehr länger in einer Situation, die dich tagtäglich belastet. Pack deine Probleme bei der Wurzel und starte jetzt mit dem erfolgserprobten Coachingprogramm „Geprägt! Aber richtig” von Ramón Schlemmbach. Als klinischer Psychologe & Kindheitsexperte stehen er und sein Team dir bei der Aufarbeitung deiner Kindheit zur Seite. Sie führen dich, so wie bereits Hunderte zufriedene Teilnehmer, auf deinen Weg in ein erfüllteres Leben und gesunde Beziehungen.

Sichere dir jetzt dein kostenfreies Erstgespräch!

3 Zusatztipps vom Experten: So kannst du deinem Partner Grenzen setzen

1. Verliere die Angst davor, deine Bedürfnisse zu äußern

Es ist völlig normal, Bedenken zu haben, wenn es darum geht, deine Bedürfnisse in der Beziehung anzusprechen. Doch um diese Angst zu überwinden, kannst du konkrete Schritte unternehmen. Beginne damit, dir bewusst zu machen, welche Bedürfnisse und Gefühle du hast. Setz dich hin und schreibe auf, was dir wichtig ist und warum. Das kann dir helfen, klarer zu sehen und dich auf das Gespräch vorzubereiten.

Wenn du mit deinem Partner sprichst, starte mit kleineren Anliegen, um dich langsam an größere Themen heranzutasten. Zum Beispiel, wenn dich stört, dass er oft spät nach Hause kommt, könntest du sagen: “Mir ist es wichtig, Zeit mit dir zu verbringen. Können wir uns auf bestimmte Abende einigen, an denen wir etwas gemeinsam machen?” Das hilft, das Gespräch auf eine positive und lösungsorientierte Weise zu beginnen.

Sei auch offen für die Bedürfnisse deines Partners und zeige, dass du bereit bist, Kompromisseeinzugehen. Dies schafft eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und Vertrauens. Und vergiss nicht: In vielen Fällen ist deinem Partner gar nicht bewusst, dass sein Verhalten dich stört. Oft reicht ein einfaches Gespräch, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und eure Beziehung zu stärken.

Beispiel: Wenn dein Partner Witze auf deine Kosten macht und du dich dabei verletzt fühlst, ist es wichtig, dass du das ansprichst. Schreibe dir also vorher auf, was genau dich verletzt und wie du dich dabei fühlst, um das im Gespräch später besser formulieren zu können. Wähle einen ruhigen Moment und sag ihm dort, dass dich seine Witze verletzen. Erkläre ihm, warum es dir wichtig ist, dass er das versteht. Oft ist es so, dass der Partner sich dessen nicht bewusst ist. Wenn er überrascht reagiert und sagt, dass ihm das nicht aufgefallen ist, könnt ihr gemeinsam überlegen, wie ihr solche Situationen in Zukunft vermeiden könnt, damit sich das nicht wiederholt. Wichtig ist, dass du deine Gefühle klar ausdrückst und dass ihr beide respektvoll miteinander umgeht, um Missverständnisse zu vermeiden und eine gute Lösung zu finden.

2. So findet ihr Kompromisse, die für euch beide funktionieren

In einer Partnerschaft ist es oft möglich, eine Lösung zu finden, mit der beide Partner zufrieden sind, das nennt man einen Kompromiss. Zum Beispiel könnten sich du und dein Partner darüber einigen, wie oft ihr Zeit miteinander verbringen möchtet, wenn eure Vorstellungen voneinander abweichen. Manchmal gibt es jedoch Themen wie grundlegende Lebensentscheidungen, bei denen es schwieriger ist, eine Einigung zu erzielen, etwa wenn ein Partner Kinder haben möchte und der andere nicht. In solchen Fällen kann es sein, dass es keinen Kompromiss gibt, der beide glücklich macht, und andere Lösungen, wie etwa das Ende der Beziehung, in Betracht gezogen werden müssen.

Diese Fragen helfen dir dabei, eine Entscheidung zu treffen, ob ein Kompromiss in einer bestimmten Situation möglich und gesund für dich ist oder nicht:

  • Wie wichtig ist dieser Aspekt für mich? Überlege dir, wie sehr dieser bestimmte Aspekt deine Grundüberzeugungen oder deine Lebensziele betrifft.
  • Kann ich meine Grenzen erweitern, ohne mich selbst zu verlieren? Frage dich, ob du bereit bist, deine Perspektive zu überdenken oder deine Grenzen zu erweitern, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
  • Wie würde sich ein Kompromiss auf meine Lebensqualität auswirken? Denke darüber nach, wie sich ein Kompromiss auf dein Wohlbefinden, deine persönliche Entwicklung und deine langfristigen Ziele auswirken könnte.
  • Kann ich glücklich sein, wenn ich diesen Kompromiss eingehe? Stelle dir vor, wie es sich anfühlen würde, diesen Kompromiss zu akzeptieren. Könntest du damit langfristig leben und glücklich sein?
  • Gibt es alternative Lösungen oder Kompromisse, die besser zu mir passen könnten? Überlege, ob es andere Wege gibt, um beide Bedürfnisse zu berücksichtigen, die weniger Kompromisse erfordern oder besser zu deinem Lebensweg passen.
  • Was sagt mein Bauchgefühl? Höre auf deine Intuition und achte darauf, wie sich deine Entscheidungen anfühlen. Wenn etwas tief in dir sagt, dass ein Kompromiss deine Grundwerte oder deine Lebensqualität beeinträchtigen könnte, solltest du das ernst nehmen.

3. Wir finden keinen Kompromiss, wie finde ich den Mut zur Trennung?

In Momenten, in denen wir in einer Beziehung keinen Kompromiss finden können und sich unsere Bedürfnisse und Wünsche grundlegend zu unterscheiden scheinen, steht oft die schwierige Entscheidung im Raum: Soll ich den Mut zur Trennung finden? Diese Überlegung ist tiefgreifend und oft von gemischten Emotionen begleitet, denn sie berührt nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch unsere Zukunftsvorstellungen und unser emotionales Wohlbefinden. Eine Trennung ist eine schwierige Entscheidung, aber manchmal der notwendige Schritt, um persönliches Glück und Wohlbefinden wiederzuerlangen. Vielleicht helfen dir diese Schritte:

  1. Klarheit durch Selbstreflexion: Nimm dir gezielt Zeit, um über deine Gefühle nachzudenken. Setz dich mit einem Notizbuch hin und beantworte Fragen wie: “Was stört mich wirklich in der Beziehung?”, “Welche Bedürfnisse bleiben unerfüllt?” und “Kann ich mir vorstellen, langfristig mit diesen Kompromissen zu leben?” Das Aufschreiben deiner Gedanken hilft, Klarheit zu gewinnen.
  2. Offenes Gespräch suchen: Setze dich mit deinem Partner zusammen und führe ein strukturiertes Gespräch. Beginne mit Sätzen wie: “Ich habe viel darüber nachgedacht und möchte ehrlich mit dir sein.” Teile deine Bedenken klar und ohne Vorwürfe mit, zum Beispiel: “Ich habe das Gefühl, dass wir uns in unseren Lebenszielen auseinanderentwickelt haben.” Versuche, das Gespräch auf Lösungen auszurichten, aber sei auch ehrlich, wenn du merkst, dass die Unterschiede zu groß sind.
  3. Externe Unterstützung einbeziehen: Überlege, ob eine Paarberatung oder ein Coaching sinnvoll sein könnte. Ein professioneller Dritter kann helfen, blinde Flecken aufzudecken und die Kommunikation zu erleichtern. Vereinbare gemeinsam einen Termin, um neutral über eure Situation zu sprechen.
  4. Praktische Vorbereitungen treffen: Falls die Entscheidung zur Trennung reift, beginne frühzeitig mit der Planung. Das bedeutet konkret: Überprüfe deine finanzielle Situation, kläre, wo du im Fall einer Trennung wohnen würdest, und informiere dich über rechtliche Aspekte. Sprich auch mit vertrauten Freunden oder Familienmitgliedern über deine Situation, um emotionale Unterstützung zu erhalten.
  5. Selbstfürsorge priorisieren: Trennungen sind schmerzhaft, aber denke daran, dass dein Wohlbefinden an erster Stelle stehen muss. Überlege dir konkrete Schritte, um dich in dieser schwierigen Zeit zu stärken – etwa regelmäßige Spaziergänge, Gespräche mit Freunden oder das Ausprobieren von Entspannungstechniken. Erinnere dich daran, dass es Mut erfordert, für dein eigenes Glück einzustehen, und dass es in Ordnung ist, einen Neuanfang zu wagen.
  6. Professionelle Unterstützung und Aufarbeitung der Kindheit: Wenn du trotz aller Bemühungen weiterhin unsicher bist oder das Gefühl hast, festzustecken, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

In Kürze: Grenzen setzen in der Beziehung  – so gelingt es

Um in deiner Beziehung gesunde Grenzen zu setzen und gleichzeitig eure Partnerschaft zu stärken, ist es wichtig, deine eigenen Bedürfnisse klar und liebevoll zu kommunizieren. Achte darauf, nicht zu übererklären, sondern direkt und respektvoll zu sein. Achte auf deine körperlichen und emotionalen Reaktionen, um besser zu verstehen, was dir unangenehm ist. Eine ausgewogene Balance zwischen Nähe und Distanz trägt dazu bei, dass ihr beide eure persönlichen Freiräume genießen könnt und gleichzeitig die emotionale Verbundenheit bewahrt. 

Wenn grundlegende Lebensziele, wie der Wunsch nach Kindern, nicht übereinstimmen, ist es wichtig, dass ihr offen und ehrlich miteinander redet und euch gegebenenfalls professionelle Unterstützung sucht. Habe auch den Mut, über eine mögliche Trennung nachzudenken, wenn ihr keinen Kompromiss finden könnt. Dein persönliches Wohlbefinden und langfristiges Glück sind wichtiger.

Meistens jedoch führt die Fähigkeit, klare Grenzen zu setzen und zu wahren, zu einer stärkeren und harmonischeren Beziehung, in der ihr euch beide respektiert und wertgeschätzt fühlt, sodass es nicht zur Trennung kommen muss.

Das könnte dich auch interessieren

ÜBER DEN VERFASSER

Ramón Schlemmbach

Schlemmbach Coaching GmbH

Vor über einem Jahrzehnt begann Ramón Schlemmbach, sich intensiv mit den Auswirkungen von Kindheitsprägungen auf das Erwachsenenleben zu befassen. Durch seine tiefgreifenden Einblicke in die klinische Psychologie und systemische Therapie entwickelte er bahnbrechende Methoden zur emotionalen Befreiung.

Diese Erkenntnisse nutzte er zur Gründung seiner Beratungsfirma, die mittlerweile Hunderte von Menschen in ihrem Streben nach einem freieren und erfüllteren Leben unterstützt hat. Getrieben von der Vision, gesündere Generationen zu fördern, teilt Ramón sein Wissen leidenschaftlich mit anderen und begleitet sie auf ihrem Weg zu emotionaler Stabilität und Glück.

NEUESTE BEITRÄGE

INHALTSVERZEICHNIS

Sofortigen Zugang erhalten

Wie wirken Strafen auf Kinder? Wie man Kindern richtig Grenzen setzt.

Wie man Kindern Grenzen setzt ohne zu bestrafen

Warum dein Partner das Interesse verliert

Wir freuen uns auf deine Nachricht