Manchmal ist es kein lautes „Nein“, keine Tür, die zugeschlagen wird. Manchmal ist Ablehnung leise. Sie zeigt sich in Blicken, in ausbleibender Zuwendung, in dem Gefühl: Ich bin nicht gewollt, so wie ich bin. Wer als Kind wiederholt Ablehnung erlebt – sei sie offensichtlich oder subtil – trägt oft tiefe Wunden in sich. Wunden, die nicht einfach verheilen, sondern unser Selbstbild, unsere Beziehungen und unseren Lebensweg prägen. Ablehnung und Zurückweisung in der Kindheit zählen zu den prägendsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann – oft ohne, dass uns deren Auswirkungen im Erwachsenenalter bewusst sind.
Dieser Artikel beleuchtet, warum Eltern ihre Kinder ablehnen, wie sich solche Erfahrungen langfristig auswirken und welche Wege der Heilung möglich sind.
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Das Wichtigste in Kürze:
- Erfahre, wie Ablehnung und Zurückweisung in der Kindheit das Fundament deiner Selbstwahrnehmung und Beziehungsfähigkeit beeinflussen können.
- Verstehe, warum emotionale Kälte, fehlende Anerkennung oder bevorzugte Geschwister tiefe Prägungen hinterlassen.
- Entdecke typische Symptome und wiederkehrende Muster, die auf unverarbeitete Kindheitserfahrungen hinweisen – von Perfektionismus bis Beziehungsangst.
- Lerne den Unterschied zwischen Entwicklungstrauma und negativen Prägungen – und warum es heilsam ist, beides bewusst wahrzunehmen.
- Finde heraus, wie du durch einen klar strukturierten 5-Schritte-Ansatz alte Überlebensstrategien loslassen und inneren Frieden entwickeln kannst.
Warum lehnen manche Eltern ihre Kinder ab?
Manche Kinder wachsen mit dem Gefühl auf, nicht wirklich gesehen, nicht ausreichend geliebt oder sogar abgelehnt zu werden – von den Menschen, die ihnen eigentlich Geborgenheit und Sicherheit schenken sollten. Doch warum passiert das und was löst das in einem Kind aus? Oft hat die Ablehnung, die ein Kind erlebt, wenig mit dem Kind selbst zu tun – sondern mit den inneren Konflikten der Eltern. Wer selbst ohne emotionale Sicherheit aufgewachsen ist oder unter psychischem Druck steht, gibt unbewusst weiter, was er oder sie selbst erfahren hat: Bedingungen statt echter Liebe. In manchen Familien zeigt sich Ablehnung sehr direkt, in anderen eher subtil – zum Beispiel, wenn ein Geschwisterkind bevorzugt wird oder ein Kind nie das Gefühl bekommt, wirklich etwas „wert“ zu sein.

Ein echtes Beispiel einer unserer Coachingteilnehmer: Mama kommt nach Hause und begrüßt ihre Kinder. Zwei Kinder bekommen ein liebevolles Hallo und jeder ein Überraschungsei. Das dritte Kind hingegen bekommt einen kalten Blick und wird weggeschickt – mit den Worten: „Du kannst jetzt in dein Zimmer gehen.“
Was wird das dritte Kind womöglich daraus lernen? Ich werder weniger geliebt oder bin weniger wert. Ich werde ausgeschlossen.
Solche Erfahrungen sind keine Einzelfälle. Sie prägen Kinder – oft ein Leben lang.
Entwicklungstrauma, Bindungstrauma – und warum wir lieber von Prägungen sprechen
Wenn Kinder über längere Zeit emotionale Ablehnung oder instabile Beziehungen zu ihren Bezugspersonen erleben, kann ein sogenanntes Entwicklungstrauma entstehen. Es wird auch als Kindheitstrauma oder negative Prägung der Kindheit bezeichnet und beschreibt eine spezifische Form traumatischer Erlebnisse, die sich während der frühen Entwicklungsphasen – von der Kindheit bis zur Teenagerzeit – wiederholt oder über längere Zeiträume hinweg ereignen.
Merke: Kindheitstrauma – oft als Bindungstrauma, Entwicklungstrauma oder frühkindliche Belastungserfahrung bezeichnet – kann im späteren Leben tiefgreifende Folgen haben. Solche Erlebnisse prägen uns nachhaltig und können zu wiederkehrenden negativen Gefühlen und Verhaltensmustern führen.

Ein Entwicklungstrauma (auch als Kindheitstrauma oder negative Prägung der Kindheit bezeichnet) beschreibt eine spezifische Form traumatischer Erlebnisse, die sich während der frühen Entwicklungsphasen – von der Kindheit bis zur Teenagerzeit – wiederholt oder über längere Zeiträume hinweg ereignet.
Es entsteht meist durch problematische soziale Interaktionen, besonders mit wichtigen Bezugspersonen. Kinder entwickeln oft Anpassungsstrategien, um Bindung und Stabilität aufrechtzuerhalten, was ihnen kurzfristig hilft, die schwierige Situation zu bewältigen. Langfristig jedoch führen diese Kompromisse oft zu Verhaltensmustern, die das Leben negativ beeinflussen und die persönliche Entwicklung hemmen.
Da nicht jede frühe Verletzung gleich ein Trauma im medizinischen Sinne ist, sprechen wir in unseren Texten bewusst von Prägungen. Das Wort ist sanfter – aber nicht weniger bedeutsam. Denn auch Prägungen können unser Erleben und Verhalten stark beeinflussen: wie wir mit anderen in Beziehung gehen, wie wir mit Kritik umgehen – und wie sicher oder unsicher wir uns in uns selbst fühlen.
Merke: Was ist eine negative Prägung? Negative Prägungen entstehen durch belastende Erfahrungen in der Kindheit – sei es durch fehlende Wertschätzung, strenge Bestrafung oder ausbleibende Anerkennung. Auch Verlustängste durch den Wegfall wichtiger Bezugspersonen können prägend wirken. Solche Erlebnisse beeinflussen langfristig unser Selbstbild, unsere Beziehungen und unseren Umgang mit Herausforderungen.
Wie wirkt sich Ablehnung in der Kindheit auf das spätere Leben aus?

Ablehnung in der Kindheit hinterlässt oft tiefe Spuren – auch wenn sie äußerlich längst vergangen scheint. Kinder, die sich nicht geliebt, gesehen oder angenommen gefühlt haben, entwickeln häufig ein negatives Selbstbild. Sie zweifeln an ihrem eigenen Wert, stellen ihre Bedürfnisse hinten an und versuchen oft, es allen recht zu machen – aus Angst, erneut abgelehnt zu werden.
Diese frühen Prägungen zeigen sich im Erwachsenenalter oft in Form von bestimmten Verhaltensmustern, die unbewusst ablaufen. Zum Beispiel:
- Die Angst vor Ablehnung: Wer als Kind erlebt hat, dass Zuwendung an Bedingungen geknüpft war oder nur selten stattfand, empfindet Ablehnung auch später als existenzielle Bedrohung – selbst in Situationen, in denen objektiv keine Gefahr besteht. Auch wenn wir heute erwachsen sind und für uns selbst sorgen können, fühlen wir uns in solchen Momenten oft wieder wie das kleine Kind, das auf die Zuwendung seiner Eltern angewiesen war.
- Die Opferrolle: Manche Menschen entwickeln die Tendenz, sich immer wieder als hilflos, machtlos oder ungerecht behandelt zu erleben. Diese Haltung kann aus der frühen Erfahrung stammen, keinen Einfluss auf das Verhalten der Eltern gehabt zu haben – und führt später dazu, Verantwortung zu vermeiden oder eigene Grenzen nicht zu setzen.
- Perfektionismus: Andere versuchen, Ablehnung durch übermäßige Anpassung oder Leistung zu vermeiden. „Wenn ich perfekt bin, kann mich niemand ablehnen.“ – dieser innere Satz kann sehr stark werden. Doch Perfektionismus kostet viel Energie und verhindert echten, authentischen Kontakt – zu anderen und zu sich selbst.
- Beziehungsunfähigkeit: Wer in der Kindheit gelernt hat, dass Nähe gefährlich, unzuverlässig oder schmerzhaft sein kann, hat es später oft schwer, stabile Beziehungen aufzubauen. Nähe löst Unsicherheit aus – also bleibt man lieber auf Distanz oder sabotiert Bindungen unbewusst.
Wie äußert sich mangelnde Bindung in der Kindheit?

In Ramóns Erfahrung zeigt sich mangelnde Bindung oft durch bestimmte elterliche Verhaltensweisen: Desinteresse, emotionale Kälte, übermäßige Bestrafung, das Ausbleiben von Anerkennung oder auch Trennung und Scheidung. Auch Mobbing durch Gleichaltrige kann dieses Gefühl der Ablehnung verstärken – vor allem, wenn das Zuhause kein sicherer Rückzugsort ist.
Solche Erfahrungen prägen unsere Sicht auf uns selbst. Typische innere Muster, die sich daraus entwickeln können, sind:
- „Ich bin nicht gut genug“ (Unzulänglichkeit)
- „Ich muss mich anpassen und klein machen, um dazuzugehören“ (Unterwerfung)
- „Ich werde sowieso irgendwann verlassen“ (Verlassenheit)
Diese Prägungen müssen uns aber nicht für immer bestimmen. Denn wenn wir beginnen, sie zu erkennen, können wir sie Schritt für Schritt verändern.
Typische Anzeichen negativer Kindheitsprägungen
Woran kannst du erkennen, ob du möglicherweise ein Entwicklungstrauma erlebt hast? Eine genaue Diagnose sollte natürlich immer mithilfe eines speziell dafür entwickelten psychologischen Fragebogens erfolgen. Aber es gibt typische Hinweise, die darauf hindeuten können, dass bestimmte Kindheitserfahrungen bis heute in deinem Leben wirken. Wenn du dich in den folgenden Beschreibungen wiedererkennst, ist es gut möglich, dass eine prägende Verletzung aus der Kindheit bis ins Erwachsenenalter nachwirkt.
Wiederkehrende negative Emotionen
- Du erlebst regelmäßig intensive negative Emotionen wie Wut, Angst und Sorgen, oder Traurigkeit, die deine Lebensfreude erheblich mindern.
- Dein Beziehungsleben ist von wiederkehrenden Problemen wie Streit, Aggression, Eifersucht und Angst vor Verlust geprägt.
- Die Besorgnis darüber, wie andere dich wahrnehmen oder über dich sprechen, lastet schwer auf dir. Du fühlst dich oft „nicht gut genug” in sozialen oder beruflichen Situationen.
- Dir scheint es, als wärst du den Schwankungen deiner Stimmungen und Gefühle hilflos ausgeliefert, besonders in Krisensituationen.
Wiederkehrende negative Verhaltensweisen
- Du neigst dazu, immerzu „Ja” zu sagen oder in schädliche Verhaltensmuster zu verfallen, selbst wenn dein inneres Gefühl „Nein“ oder „Stopp“ sagt, weil du Schwierigkeiten hast, klare Grenzen zu setzen und für dich selbst einzustehen.
- Trotz deines Wunsches, aufrichtig zu sein, ertappst du dich dabei, Unwahrheiten zu erzählen.
- Du wählst immerzu Partner, die nicht gut für dich sind, und verfällst mit jedem neuen Partner in dieselben Probleme. Du fragst dich: „Warum gerate ich immer an die Falschen?“
- Du neigst dazu, in Beziehungen und Freundschaften zu sehr zu klammern oder du hältst dein Gegenüber bewusst auf Distanz.
Merke: Ablehnung in der Kindheit führt häufig zu einem negativen Selbstbild und zeigt sich im Erwachsenenalter in Form von Verhaltensmustern wie Perfektionismus, Angst vor Zurückweisung, emotionaler Rückzug oder Schwierigkeiten in Beziehungen. Diese Reaktionen laufen meist unbewusst ab und basieren auf frühen Erfahrungen, in denen Zuwendung nicht bedingungslos erlebt wurde.
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Folgen der Ablehnung durch die eigene Mutter

Die Beziehung zur Mutter ist für viele Menschen das emotionale Fundament ihrer frühen Kindheit. Wenn dieses Fundament durch Ablehnung, emotionale Kälte oder ständige Kritik erschüttert wird, prägt das unser Selbstbild tief – oft ein Leben lang.
Kinder, die sich von ihrer Mutter nicht angenommen fühlen, tragen später häufig eine tiefe Angst vor Ablehnung in sich. Diese Angst stammt nicht aus der Gegenwart, sondern vom inneren Kind, das immer noch glaubt: „Wenn Mama mich nicht liebt, dann stimmt etwas nicht mit mir.“
Bei Jungen zeigt sich diese Wunde oft in Form von Anpassung in Beziehungen. Sie bemühen sich übermäßig, es ihrer Partnerin recht zu machen, suchen nach Bestätigung und vermeiden Konflikte – aus Angst, wieder abgelehnt zu werden. Dahinter steckt nicht selten das Gefühl: „Ich bin nur liebenswert, wenn ich mich anpasse.“
Mädchen wiederum erleben häufig eine tiefe emotionale Entbehrung. Sie wachsen mit dem Gefühl auf, für Zuwendung kämpfen zu müssen – oder sie gar nicht zu verdienen. Dieses Muster prägt später ihre Beziehungen, ihr Selbstbild und oft auch ihre Mutterrolle.
Typische Verhaltensweisen, die aus dieser frühen Ablehnung entstehen können, sind:
- Opferrolle: das Gefühl, dem Leben oder anderen Menschen ausgeliefert zu sein
- Perfektionismus: der Versuch, durch Leistung endlich Anerkennung zu bekommen
- Beziehungsunfähigkeit: die Angst, Nähe zuzulassen oder verletzt zu werden
Merke: Ablehnung durch die Mutter erschüttert das emotionale Urvertrauen und führt oft zu tief verankerten Mustern wie Anpassung, emotionaler Entbehrung und Schwierigkeiten in späteren Beziehungen.
Folgen der Ablehnung durch den eigenen Vater
Auch die Beziehung zum Vater spielt eine zentrale Rolle für die emotionale Entwicklung eines Kindes. Besonders in der frühen Kindheit ist der Vater oft die Figur, die Sicherheit, Rückhalt und Anerkennung vermittelt. Wenn diese Verbindung fehlt oder durch Ablehnung belastet ist, entstehen oft tiefe innere Unsicherheiten.

Für Mädchen kann die Ablehnung durch den Vater später zu Bindungsschwierigkeiten in romantischen Beziehungen führen – vor allem mit Männern. Wenn der Vater kaum Interesse zeigt oder wenig Anerkennung gibt, suchen betroffene Frauen oft unbewusst nach dieser Anerkennung bei anderen männlichen Autoritäten. Sie fühlen sich zu älteren, dominanten Partnern hingezogen – nicht aus freier Entscheidung, sondern aus einem inneren Mangel heraus.
Bei Jungen zeigt sich die väterliche Ablehnung häufig in einem starken Bedürfnis nach Leistung und Anerkennung. Sie wollen „es beweisen“ – sich selbst, dem Vater, der Welt. Sie streben nach mehr: höher, schneller, weiter. Doch im Innersten geht es nicht um Karriere oder Erfolg – sondern um die leise Hoffnung: „Vielleicht bin ich ja doch in Ordnung, wenn ich etwas leiste.“
Auch hier können sich typische Muster zeigen:
- übersteigerter Ehrgeiz und Leistungsdruck
- emotionale Distanz in Beziehungen
- Schwierigkeiten, sich selbst wertzuschätzen, unabhängig von äußeren Erfolgen
Ein Beispiel: Stell dir ein Kind vor, das in einem Zuhause lebt, in dem häufig Spannungen herrschen. Die Eltern sind emotional überfordert oder stark mit sich selbst beschäftigt – das Kind fühlt sich allein gelassen, ohne verlässliche Zuwendung oder echtes Gesehenwerden.
Um dennoch in Verbindung mit den Eltern zu bleiben, entwickelt das Kind eine Überlebensstrategie: Es wird ruhig, angepasst und möglichst unauffällig. Es lernt, dass es besser ist, die eigenen Gefühle zurückzuhalten, keinen zusätzlichen „Stress“ zu machen – Hauptsache, es bleibt einigermaßen friedlich.

Diese Art, sich selbst zurückzunehmen, kann dem Kind kurzfristig helfen, sich sicherer zu fühlen und Konflikten aus dem Weg zu gehen. Doch auf Dauer wird dieses Muster zum inneren Programm: Als Erwachsener fällt es dieser Person oft schwer, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen oder zu vertreten. In Beziehungen bleibt sie lieber still, stellt sich hinten an – aus Angst, andere zu belasten oder die Harmonie zu gefährden.
Merke: Ablehnung durch den Vater kann bei Mädchen zu Bindungsproblemen und einem starken Bedürfnis nach äußerer Anerkennung führen, während Jungen oft mit Leistungsdruck und emotionaler Distanz aufwachsen, um ihren eigenen Wert zu beweisen.
So heilen wir dein Kindheitstrauma in 5 Schritten
Um die Prägungen oder Traumata aus unserer Kindheit nachhaltig aufzulösen, glauben wir fest daran, dass es einer bewährten Struktur bedarf. In unserem erfolgserprobten Coaching-Programm „Geprägt, aber richtig“ haben wir diesen Prozess der Kindheitsaufarbeitung in 5 greifbare Schritte gegliedert.
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1. Diagnostik deines Entwicklungstraumas
Am Anfang jeder tiefgreifenden Veränderung steht das Verstehen. Bei „Geprägt! Aber richtig“ beginnen wir genau hier – mit der Diagnostik. Unser erster Schritt ist es, durch speziell entwickelte Fragebögen herauszufinden, welche der 11 Kindheitsprägungen in welchem Ausmaß bei dir vorliegen.
Indem wir diesen Ausgangspunkt klar definieren, können wir zielgerichtet und effizient vorgehen. Es ermöglicht uns, maßgeschneiderte Strategien und Übungen zu entwickeln, die genau auf deine Prägungen, Bedürfnisse und Herausforderungen zugeschnitten sind.

2. Ursachensuche mit Reaktivierungsübungen
Im ersten Schritt haben wir deine Kindheitsprägungen ermittelt. Im zweiten Schritt geht es nun um die Erkundung der Ursprungssituationen – wir blicken auf dein individuelles Kindheitstrauma. Jedes wiederkehrende Problem hat seinen Ursprung in Erlebnissen, die nicht mit dir als Person geboren wurden, sondern durch Erfahrungen in deiner Kindheit an dich herangetragen wurden. Und was erlernt wurde, kann auch verlernt oder losgelassen werden.
Ein häufiger Einwand lautet: „Ich erinnere mich kaum an meine Kindheit. Ist eine Aufarbeitung dann überhaupt möglich?” Die Antwort ist ein klares Ja. Mit speziellen Reaktivierungsübungen in unserem Programm „Geprägt! Aber richtig“ helfen wir, verborgene oder verdrängte Erinnerungen wieder zugänglich zu machen. Diese Übungen sind der Schlüssel, um an die Wurzeln deiner Prägungen zu gelangen.

3. Entmachtung der Kindheitserfahrungen
Der dritte Schlüsselaspekt in unserem Heilungsprozess bei „Geprägt! Aber richtig“ ist, dass du deinem jüngeren Ich, deinem sogenannten „inneren Kind“ – ob mit vier, sieben oder siebzehn Jahren – gibst, was du damals gebraucht hättest. Diese emotionale Nachsorge ist essenziell in den Entmachtungsübungen und führt oft zu beeindruckenden Ergebnissen. Hier erleben viele eine tiefe Befreiung und Transformation.

4. Erst jetzt: Negative Glaubenssätze auflösen
Nachdem die Entmachtung der Traumata und Prägungen stattgefunden hat, ist es an der Zeit, die negativen, limitierenden Glaubenssätze, die aus diesen Erfahrungen entstanden sind, infrage zu stellen und aufzulösen. Warum gerade jetzt? Die Arbeit an Glaubenssätzen ist weit verbreitet, doch der optimale Zeitpunkt dafür wird selten thematisiert. Unsere Erfahrung zeigt, dass diese Arbeit am effektivsten ist, nachdem die emotionalen Grundlagen – die Traumata und Prägungen – entmachtet wurden.
Stell dir dazu vor, unsere Glaubenssätze sind wie Pflanzen. Um zu gedeihen, benötigen sie Wasser und Licht. Diese entsprechen unseren Glaubenssatzübungen. Doch was, wenn die Pflanze auf vergiftetem Boden steht? Keine Menge an Wasser oder Licht kann sie zum gesunden Wachstum bringen. Genau deshalb setzen wir bei „Geprägt! Aber richtig“ zuerst auf die Genesung des emotionalen „Bodens“ durch Entmachtung der Prägungen. Erst wenn dieser Boden gesund ist, können die Übungen zu Glaubenssätzen, bei uns metaphorisch Wasser und Sonnenlicht, ihre volle Kraft entfalten.

5. Verhaltensänderung: Neue Erfahrungen erleben
Der fünfte und ebenso entscheidende Schritt ist die Verhaltensänderung. Während tiefgreifende innere Arbeit unerlässlich ist, muss diese auch in konkrete Handlungen in der realen Welt überführt werden. Diese Transformation ermöglicht es, neu erlernte Einsichten aktiv zu leben. Beispielsweise führt die Überwindung von Ängsten dazu, dass jemand, der zuvor Schwierigkeiten hatte, Grenzen zu setzen, dies nun mit neuem Mut tut. Ebenso kann jemand, der zuvor zu Perfektionismus oder Kontrollzwang neigte, lernen, die Dinge gelassener anzugehen.
Diese praktische Anwendung ist von unschätzbarem Wert, denn durch geändertes Verhalten ermöglichen wir es unserer Psyche, positive Referenzerfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen senden das Signal: „Ich habe mich anders verhalten als bisher, und es hat positive Konsequenzen gehabt.“ Es geht darum zu erkennen, dass Veränderungen nicht nur möglich, sondern auch lohnend sind. Durch die Umsetzung in die Tat stellen wir die Weichen für eine dauerhaft positive Entwicklung.
In Kürze:
Ablehnung oder Zurückweisung in der Kindheit hinterlässt Spuren – emotional, psychisch und oft auch körperlich. Doch genauso wie diese Prägungen über Jahre hinweg entstanden sind, lassen sie sich auch Schritt für Schritt verstehen und bearbeiten. Wer bereit ist, hinzusehen und alte Muster zu hinterfragen, schafft Raum für neue Erfahrungen, mehr Selbstbestimmung und echte Verbindung – zu sich selbst und zu anderen.
Wenn dir solche Muster wiederholt passieren, ist es oft ein Hinweis darauf, dass es unverarbeitete Erfahrungen gibt, die dich noch belasten. Um diese tief verwurzelten Gefühle und Verhaltensweisen loszuwerden, ist es wichtig, aktiv daran zu arbeiten und die eigenen Prägungen aufzuarbeiten.
Brauchst du Unterstützung dabei, sichere dir hier ein kostenloses Erstgespräch:
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Über den Verfasser
Ramón Schlemmbach
Schlemmbach Coaching GmbH
Vor über einem Jahrzehnt begann Ramón Schlemmbach, sich intensiv mit den Auswirkungen von Kindheitsprägungen auf das Erwachsenenleben zu befassen. Durch seine tiefgreifenden Einblicke in die klinische Psychologie und systemische Therapie entwickelte er bahnbrechende Methoden zur emotionalen Befreiung.
Diese Erkenntnisse nutzte er zur Gründung seiner Beratungsfirma, die mittlerweile Hunderte von Menschen in ihrem Streben nach einem freieren und erfüllteren Leben unterstützt hat. Getrieben von der Vision, gesündere Generationen zu fördern, teilt Ramón sein Wissen leidenschaftlich mit anderen und begleitet sie auf ihrem Weg zu emotionaler Stabilität und Glück.
