Oversharing: Wie viel ist zu viel und was hilft dagegen?

INHALTSVERZEICHNIS

Kennst du das Gefühl, nach einem Gespräch zu denken: „Warum habe ich das alles erzählt?“ Vielleicht hast du sogar erlebt, wie dein Gegenüber sich distanziert oder irritiert verhält. Das sogenannte Oversharing – also das Preisgeben zu vieler persönlicher Details – ist ein Phänomen, das Beziehungen belasten und zu unangenehmen Situationen führen kann. Aber warum passiert das? Und wie kann man damit umgehen?

Oft steckt mehr dahinter als die simple Aufforderung, „einfach weniger zu reden“. Vielmehr geht es darum, die tieferen Ursachen zu verstehen. Erfahrungen aus der Kindheit, Unsicherheiten oder unbewusste Schutzmechanismen können dazu führen, dass man ungewollt zu viel teilt. In diesem Artikel erfährst du, was Oversharing ist, warum es passiert, und wie du langfristig zu gesünderen Alternativen finden kannst.

Möchtest du herausfinden, warum du zu Oversharing neigst? Nutze jetzt die Chance für ein Gespräch mit dem erfahrenen Psychologen Ramón Schlemmbach bzw. seinem Team.

Das Wichtigste in Kürze

  • Erfahre, was Oversharing bedeutet und welche negativen Auswirkungen es auf Beziehungen und dein Wohlbefinden haben kann.
  • Verstehe, warum einfache Ratschläge wie „Rede einfach weniger“ oft nicht ausreichen.
  • Entdecke die tieferen Gründe hinter deinem Redeverhalten und die Verbindung zu Kindheitserfahrungen und emotionalen Prägungen.
  • Lerne, wie du durch konkrete Strategien bewusster kommunizieren und Oversharing vermeiden kannst.
  • Finde heraus, wie langfristige Veränderungen möglich sind und wann professionelle Unterstützung sinnvoll ist.

Was ist Oversharing?

Oversharing bedeutet, zu viele persönliche Informationen preiszugeben – oft ohne Rücksicht darauf, ob sie für das Gegenüber relevant oder angemessen sind. Oder du erzählst einer fremden Person von privaten Problemen und denkst dir hinterher: „Warum habe ich das gerade erzählt? Das geht sie eigentlich nichts an und interessiert sie vermutlich gar nicht.“ Typische Beispiele sind Details aus dem Liebesleben, Konflikte in der Familie oder sogar intime Gedanken oder gesundheitliche Themen wie Verdauungsprobleme.

Viele Menschen kennen das Gefühl des Fremdschämens, wenn etwa jemand in der Öffentlichkeit lautstark seine Lebensgeschichte zum Besten gibt. Das Unbehagen entsteht oft, weil die geteilten Informationen zu persönlich oder einfach nicht passend für die Situation sind.

Merke: Das Phänomen Oversharing tritt in verschiedenen Kontexten auf – sei es im Gespräch mit Familie, Freunden oder Kollegen, aber auch im digitalen Raum, wie auf Social-Media-Plattformen. In sozialen Netzwerken teilen viele Menschen private Einblicke in ihr Leben, ohne sich bewusst zu machen, wer alles Zugang zu diesen Informationen hat. Eine harmlos gemeinte Statusmeldung oder ein offenes Posting kann schnell an Reichweite gewinnen – und dabei auch die falschen Personen erreichen.

Was macht Oversharing so problematisch?

Sprechdurchfall, auch als „Oversharing“ bezeichnet, kann Beziehungen belasten, weil es das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz stört. Wenn zu schnell zu viel preisgegeben wird, fühlt sich das Gegenüber womöglich überfordert oder unwohl. In der digitalen Welt besteht zudem die Gefahr, dass einmal geteilte Informationen dauerhaft im Netz verbleiben und zu späteren Zeitpunkten erneut auftauchen. Daher lohnt es sich, achtsam damit umzugehen, was du von dir preisgibst, und in welcher Situation. Es kann dazu führen, dass vertrauliche Details in falsche Hände geraten und im schlimmsten Fall gegen dich verwendet werden. So kann etwa eine beiläufige Bemerkung bei Kollegen unerwartet den Weg zum Chef finden und unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen.

Man könnte sich fragen: Warum sollte es eigentlich negativ sein, viel von sich preiszugeben? Schließlich gelten Offenheit und Ehrlichkeit doch als positive Werte, die Beziehungen stärken. Doch beim Oversharing geht es nicht darum, unehrlich zu sein oder weniger zu teilen – sondern um den respektvollen Umgang mit den eigenen Grenzen und denen des Gegenübers.

Jeder Mensch sehnt sich nach vertrauensvollen Beziehungen, aber echtes Vertrauen wächst nicht von heute auf morgen. Es entsteht Schritt für Schritt, durch gemeinsame Erlebnisse und den behutsamen Austausch von persönlichen Informationen. Wenn man allerdings zu früh zu viele intime Details preisgibt, überfordert das die andere Person und verletzt unausgesprochene Grenzen. Das Vertrauen, das für einen offenen Austausch notwendig ist, hat sich in der Beziehung noch gar nicht entwickelt – und genau darin liegt das eigentliche Problem des Oversharings.

Wenn du in Gesprächen sofort tiefgehende Themen ansprichst oder sehr private Erlebnisse teilst, kann sich das Gegenüber unwohl oder überfordert fühlen. Sie könnten sich fragen:

„Warum erzählt mir diese Person so viel Persönliches? Ich kenne sie doch kaum.“ Für den Zuhörer kann das Gespräch anstrengend sein, weil er noch nicht bereit ist, solche Details aufzunehmen oder darauf zu reagieren. Gleichzeitig fragst du dich vielleicht, warum dein Gegenüber genervt oder distanziert wirkt – oder warum du immer wieder in solche Situationen gerätst. Es gibt Menschen, denen fehlt auch einfach das Feingefühl dafür, wem sie gewisse Informationen anvertrauen können und wem nicht.

Bist du ein „Oversharer”? Schau dir unser Video dazu an und finde es heraus!

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So schadet Oversharing deiner Beziehung

Oversharing kann eine Beziehung belasten, weil es den Partner emotional überfordern und ein Ungleichgewicht schaffen kann. Wenn jemand zu viele persönliche Details teilt, fühlt sich der andere vielleicht erdrückt und zieht sich zurück. Dadurch kann das Gefühl entstehen, ständig die emotionalen Lasten des anderen tragen zu müssen. Das schwächt die Intimität, da wertvolle Momente durch ständiges Erzählen an Bedeutung verlieren.

Beispiel: Stell dir vor, dein Partner teilt wiederholt intime Details über vergangene Beziehungen in unpassenden Momenten, z. B. während eines romantischen Abendessens. Das führt nicht nur zu Unbehagen, sondern kann auch zu Missverständnissen und Konflikten führen, weil sensible Themen zur falschen Zeit angesprochen werden.

Merke: Oversharing stört das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz, wodurch sich das Gegenüber überfordert fühlen kann. In digitalen Räumen bleiben einmal geteilte Informationen dauerhaft und können unerwartete Folgen haben. Vertrauen wächst schrittweise, und zu frühes Teilen intimer Details kann Grenzen verletzen und Beziehungen belasten. Dies kann zu Missverständnissen und einem Gefühl der Überforderung führen, was langfristig die Intimität schwächt.

Anzeichen dafür, dass du möglicherweise „zu viel“ teilst:

Körpersprache des Gegenübers zeigt Unbehagen: Menschen reagieren auf deine Erzählungen mit sichtbarem Unwohlsein, z. B. durch Händeringen, ausweichenden Blickkontakt oder einen kleinen Schritt zurück.

Einseitige Gespräche: Deine Freunde haben den Eindruck, dass du in Gesprächen hauptsächlich von dir erzählst und wenig Interesse daran zeigst, ihre Geschichten oder Meinungen zu hören.

Vertrauensprobleme: Andere sind zögerlich, dir persönliche Informationen anzuvertrauen, weil sie befürchten, dass du diese nicht diskret behandeln könntest.

Negative Reaktionen in sozialen Medien: Auf Social Media erhältst du peinliche oder unangenehme Kommentare, oder andere Nutzer blockieren dich. Dies kann darauf hindeuten, dass deine Posts bei einigen Leuten Unbehagen oder Unverständnis auslösen.

Distanzierung im persönlichen Umfeld: Freunde und Bekannte ziehen sich zurück, indem sie weniger oft Kontakt aufnehmen, Treffen absagen oder sogar den Kontakt ganz abbrechen.

Merke: Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass das Maß an geteilten Informationen nicht immer angemessen ist und bei anderen Menschen Unbehagen auslösen kann. Es lohnt sich, bewusst darauf zu achten, wie viel du in welcher Situation von dir preisgibst.

5 wahre Gründe für Oversharing: Warum teilen Menschen zu viel?

Menschen neigen dazu, intime Details über ihre Gedanken und Gefühle preiszugeben, um sich Bestätigung und Sicherheit von anderen zu holen. Oftmals steckt dahinter das Bedürfnis, Unsicherheiten zu kompensieren und sich durch die Meinungen anderer besser zu fühlen. Häufig sind diese Unsicherheiten tief in negativen Kindheitserfahrungen verwurzelt, die das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung beeinträchtigen.

Es gibt zwei Prägungen, die besonders stark auf ein solches Verhalten hinweisen: Die Unzulänglichkeitsprägung und die Versagensprägung. Wenn du das Gefühl hast, nicht fähig genug zu sein, suchst du Sicherheit, indem du andere in deine Entscheidungen einbeziehst. Du versuchst, deine Unsicherheiten durch die Bestätigung von außen zu überdecken, anstatt dich auf deine eigene Einschätzung zu verlassen.

Unzulänglichkeitsprägung: Bei der Unzulänglichkeitsprägung haben Betroffene oft das Gefühl, nicht liebenswert oder wertvoll zu sein, was zu einem dauerhaften Bedürfnis nach Anerkennung führt. Kinder, die in einem Umfeld aufgewachsen sind, in dem hoher Druck herrschte, haben gelernt, ständig Leistung zu erbringen und ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen.

Versagensangst: Die Prägung von Versagensangst und der Glaube, nicht kompetent genug zu sein, beeinflussen das Selbstbild vieler Menschen tiefgreifend. Wenn jemand das Gefühl hat, dass „andere es besser können“, „ich kriege das nicht hin“ oder „ich mache alles falsch“, basiert das auf einer Kernüberzeugung, die sich um mangelnde Kompetenz dreht. Diese Menschen haben nicht nur Angst davor, zu versagen, sondern glauben tatsächlich, dass ihnen die Fähigkeiten fehlen, um Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.

Grund 1: Nicht genug gesunder Kontakt mit Menschen

Einsamkeit ist ein ernsthaftes Problem, das langfristig genauso schädlich sein kann wie das Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag und sogar die Lebenserwartung verkürzen kann. In Zeiten der Einsamkeit entsteht oft der Drang, sofort alles preiszugeben, um eine schnelle Bindung aufzubauen – ähnlich wie Robinson Crusoe, der nach Gesellschaft hungert.

Grund 2: Fehlende Entscheidungskompetenz in der Kindheit

Wenn dir als Kind nicht erlaubt wurde, eigenständig Entscheidungen zu treffen oder Dinge auszuprobieren, kann das deine heutige Selbstwahrnehmung beeinflussen. Eltern, die aus Liebe oder Sorge zu viel für ihre Kinder übernehmen, nehmen ihnen die Chance, Selbstwirksamkeit zu erfahren. Ohne diese Erfahrung wächst das Kind mit dem Gefühl auf, unselbstständig zu sein, was im Erwachsenenalter zu Unsicherheit und dem Bedürfnis nach externer Bestätigung führt.

Grund 3: Unangemessenes Verhalten des Umfelds

Wenn du in einem Umfeld aufgewachsen bist, das deine Grenzen nicht respektiert hat, sei es durch Überforderung oder Vernachlässigung, fällt es schwer, ein Gefühl für das richtige Maß zu entwickeln. Du hast vielleicht nie gelernt, was angemessen ist, weil dein Umfeld dich verwirrt und deine Urteilsfähigkeit beeinträchtigt hat. Ein gesunder Referenzrahmen kann nur dann entstehen, wenn deine Erfahrungen im Einklang mit deinem Wohlbefinden stehen.

Grund 4: Fehlende Selbstsicherheit

Fehlende Selbstsicherheit spielt eine zentrale Rolle beim Oversharing, da Menschen, die unsicher sind, oft nach externer Bestätigung suchen. Hier sind einige Aspekte, wie fehlende Selbstsicherheit Oversharing beeinflussen kann:

  1. Bedürfnis nach Anerkennung: Menschen mit geringem Selbstvertrauen glauben häufig, dass sie nicht interessant oder wertvoll genug sind. Sie neigen dazu, zu viel zu teilen, um sich in sozialen Situationen relevanter oder angenommener zu fühlen. Sie hoffen, durch Offenheit Bestätigung und Sympathie von anderen zu erhalten.
  2. Angst vor Ablehnung: Unsicherheit führt oft dazu, dass man sich stark auf die Meinung anderer verlässt. Diese Angst vor sozialer Ablehnung kann dazu führen, dass man zu viel von sich preisgibt, um sicherzustellen, dass man von anderen verstanden oder akzeptiert wird.
  3. Selbstwert kompensieren: Wenn man sich selbst nicht wertschätzt, neigt man dazu, mehr zu erzählen, um sich „sichtbar“ zu machen. Mehr Worte und detaillierte Offenheit sollen die Unsicherheit und den gefühlten Mangel an Wert oder Bedeutung kompensieren. So bestärkst du deine innere Psychologie mit äußeren Signalen.

Insgesamt führt fehlende Selbstsicherheit oft zu einem übermäßigen Drang, sich zu erklären oder anzupassen, was in sozialen Interaktionen als Oversharing wahrgenommen wird.

Merke: Typische Merkmale bei Menschen mit geringem Selbstwert:

  • trauen sich wenig zu
  • fühlen sich nicht wertvoll oder liebenswert
  • suchen ständig nach Bestätigung und Anerkennung von anderen
  • vermeiden Risiken und bleiben lieber in ihrer Komfortzone
  • nehmen Kritik persönlich und neigen zu starken negativen Reaktionen

Laut Psychologie kann ein geringes Selbstwertgefühl durch negative Erfahrungen in der Kindheit entstehen – beispielsweise Kritik, Vernachlässigung oder Ablehnung durch Eltern oder andere Bezugspersonen – „ich bin nicht liebenswert“.

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Grund 5: Du hast kein Gespür für Grenzen entwickelt

Wenn man kein Gefühl für Grenzen hat, kann das dazu führen, dass man Schwierigkeiten hat, soziale Signale richtig zu deuten. Man weiß vielleicht nicht, wie viel Nähe oder Distanz in einem Gespräch angemessen ist, wie man Blickkontakt hält oder wie viel man preisgeben sollte. Die Unterscheidung zwischen „Öffentlichem“ und „Privatem“ kann verschwimmen.

Falls es dir aktuell noch nicht so gelingt, wie es sollte, schau dir zum Thema „Grenzen setzen” gerne dieses Video an:

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Das kann an deinen Kindheitsprägungen liegen: Wenn deine Grenzen in der Kindheit missachtet wurden, hast du möglicherweise nie gelernt, Grenzen bei Gesprächen zu erkennen. Wenn Leute dich nie ausreden ließen, gibst du vielleicht nicht gerne das Wort ab. Auch bei Erfahrungen mit Missbrauch oder Gewalt kann Oversharing als eine Art Schutzmechanismus dienen. Betroffene versuchen, durch ständiges Reden die Kontrolle zu behalten und sicherzustellen, dass ihre Grenzen nicht erneut verletzt werden. Indem sie das Gespräch dominieren, behalten sie das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben.

Merke: Menschen lernen durch ihre Bezugspersonen, was „richtig“ oder „falsch“ ist. Wenn jedoch die Erlebnisse deiner Kindheit unangemessen waren, ist es schwierig, als Erwachsener ein stabiles Gefühl für das eigene Verhalten und dessen Grenzen zu entwickeln.

Professionelle Unterstützung für Oversharing: 5 Schritte

Wenn es dir schwerfällt, deine Tendenz zum Oversharing zu kontrollieren, könnte es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Betracht zu ziehen. Ein Coach oder Psychologe, wie Ramón Schlemmbach, kann dir dabei helfen, die tieferen Gründe hinter deinem Drang, persönliche Informationen zu teilen, zu erkennen und zu überwinden. Wir können dir Werkzeuge und Strategien an die Hand geben, um gesünder mit deinen persönlichen Grenzen umzugehen und Oversharing zu reduzieren.

Das bewährte 5-Phasen-Programm „Geprägt! Aber richtig“ bietet dir einen strukturierten Ansatz, um die Muster zu verstehen, die dein Oversharing-Verhalten beeinflussen. Durch die Arbeit an deinen Kindheitsprägungen kannst du lernen, deine Grenzen besser zu erkennen und zu wahren, was zu gesünderen und ausgewogeneren Beziehungen führt.

Phase 1: Identifikation von Auslösern für Oversharing

Im ersten Schritt des Programms konzentrieren wir uns darauf, die emotionalen Auslöser für dein Oversharing-Verhalten zu identifizieren. Vielleicht bemerkst du, dass du in bestimmten Situationen das Bedürfnis verspürst, mehr zu teilen, als du eigentlich möchtest. Durch gezielte Selbstreflexion und den Einsatz von Fragebögen erhältst du ein klareres Bild davon, warum du so handelst und welche Kindheitsprägungen dieses Verhalten beeinflussen.

Welche von insgesamt 11 Kindheitsprägungen beeinflussen dein Verhalten? Finde es in unserem Minikurs anhand professioneller Fragebögen heraus.

Phase 2: Verstehen der emotionalen Wurzeln

Nachdem du die Auslöser identifiziert hast, geht es nun darum, die emotionalen Wurzeln deines Oversharing-Verhaltens zu verstehen. Durch gezielte Übungen wirst du angeleitet, dich an die Situationen zu erinnern, die dieses Verhalten geprägt haben. Mithilfe von Reaktivierungsübungen funktioniert dieser Schritt auch, wenn man sich schlecht erinnern kann.

Phase 3: Entmachtung der alten Verhaltensmuster

In dieser Phase verändern wir gemeinsam aktiv die belastenden Muster. Mit speziellen Methoden wird das emotionale Gewicht, das auf diesen prägenden Erfahrungen von früher liegt, reduziert. Man fühlt sich leichter und befreiter.

Phase 4: Aufbau neuer, unterstützender Glaubenssätze

Nachdem wir die belastenden Erfahrungen bearbeitet haben, konzentrieren wir uns darauf, neue positive Glaubenssätze zu etablieren, die dir helfen, gesündere Grenzen zu setzen und dein Oversharing-Verhalten zu reduzieren. Diese neuen Überzeugungen sollen dir helfen, deine Selbstwahrnehmung zu stärken und deine Beziehungen zu verbessern.

Phase 5: Integration der neuen Verhaltensweisen

Im letzten Schritt des Programms geht es darum, die neu gewonnenen Erkenntnisse und Verhaltensweisen in deinem Alltag umzusetzen. Du lernst, wie du dein Verhalten bewusst steuerst und wie du in sozialen Situationen gesunde Grenzen setzt, ohne in altes Oversharing zurückzufallen.

Sammle positive Referenzerfahrungen & programmiere dich um

Nimm dir vor, bewusst darauf zu achten, wie viel du in Gesprächen teilst, und setze klare Grenzen. Diese kleinen Schritte werden dein Selbstvertrauen stärken und dir helfen, ein gesünderes und erfüllteres soziales Leben zu führen.

Möchtest du endlich gesunde Grenzen setzen und Oversharing in den Griff bekommen?

Lass nicht länger zu, dass dich unbewusste Muster dazu bringen, zu viel zu teilen. Nutze die Chance, dein Verhalten zu verändern und starte jetzt mit dem bewährten Coachingprogramm „Geprägt! Aber richtig“ von Ramón Schlemmbach.

Was kann man gegen Oversharing tun (Alltagstipps und konkrete Beispiele)?

Nimm dir in einem Gespräch bewusst Zeit, bevor du sprichst.

Beispiel: Du bist bei einem Meeting und hast gerade eine kritische Anmerkung von einem Kollegen gehört. Anstatt sofort zu reagieren und möglicherweise etwas Unüberlegtes zu sagen, hältst du kurz inne, atmest tief durch und überlegst, wie du konstruktiv antworten kannst. Nach diesem Moment entscheidest du dich, freundlich eine Klärungsfrage zu stellen, um die Situation zu deeskalieren.

Zeige Interesse für dein Gegenüber, anstatt nur von dir zu reden.

Beispiel: Du triffst dich mit einem Freund auf einen Kaffee, und er erzählt dir von einem Problem bei der Arbeit. Obwohl du dazu neigst, ähnliche Erlebnisse von dir selbst zu teilen, entscheidest du dich bewusst, offene Fragen zu stellen und ihn ausreden zu lassen, um ihm Raum zu geben, seine Gedanken loszuwerden.

Reflektiere im Gespräch immer wieder kurz, wie das Redeverhältnis bis jetzt war.

Beispiel: Du bist auf einer Party und unterhältst dich mit einem neuen Bekannten. Nach einigen Minuten merkst du, dass du bisher fast die ganze Zeit geredet hast. Um das Gespräch auszugleichen, stellst du ihm eine Frage über seine Interessen und zeigst echtes Interesse an seinen Antworten.

Poste nichts, wenn du gerade sehr emotional bist.

Beispiel: Du hast einen Streit mit einer engen Freundin und fühlst dich verletzt. Dein erster Impuls ist es, deine Enttäuschung in einem langen Social-Media-Post zu teilen. Doch du entscheidest dich stattdessen, eine Pause zu machen und mit jemandem persönlich über deine Gefühle zu sprechen, bevor du etwas teilst, das du später bereuen könntest.

Stärke dein Selbstvertrauen.

Beispiel: Du bereitest dich auf ein wichtiges Gespräch mit deinem Chef vor, um eine Gehaltserhöhung zu besprechen. Dein erster Gedanke ist, alle möglichen Gründe und Rechtfertigungen vorzubereiten, um deinen Wert zu beweisen. Doch anstatt dich in nervösen Monologen zu verlieren, entscheidest du dich, klar und selbstbewusst deine Erfolge und Beiträge hervorzuheben. Du atmest tief durch, erinnerst dich an deine Stärken und gehst mit der Überzeugung in das Gespräch, dass du den Wert deiner Arbeit kennst.

In Kürze: Was hilft gegen Oversharing

Oversharing, das unbewusste Teilen von zu vielen persönlichen Informationen, kann Beziehungen belasten und führt oft zu unangenehmen Situationen. Es entsteht häufig aus Unsicherheiten, Kindheitserfahrungen oder dem Bedürfnis nach Bestätigung. Einfache Ratschläge wie „rede weniger“ greifen zu kurz, da dieses Verhalten tiefere Ursachen hat.

Um langfristig gesündere Kommunikationsgewohnheiten zu entwickeln, ist es wichtig, die eigenen Beweggründe zu erkennen. Die bewusste Kontrolle der Gesprächsdynamik, das Stärken des Selbstwertgefühls und das Setzen klarer Grenzen helfen, Oversharing zu reduzieren. So schützt du nicht nur deine Beziehungen, sondern auch deine Privatsphäre und dein Privatleben. Professionelle Unterstützung kann dabei helfen, tieferliegende Prägungen zu lösen und gesunde Grenzen zu etablieren.

Der Schlüssel liegt in der Balance: authentisch sein, ohne die eigene Privatsphäre oder die des Gegenübers zu übergehen.

Hast du dich in einem der Punkte zu Oversharing wiedergefunden?

Wenn du dieses Thema oder andere Themen für dich verändern möchtest, unterstützen wir dich gerne dabei. Buche dir dazu ein kostenloses Erstgespräch, und wir schauen gemeinsam, ob unsere Unterstützung für deine Situation gerade passend ist.

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ÜBER DEN VERFASSER

Ramón Schlemmbach

Schlemmbach Coaching GmbH

Vor über einem Jahrzehnt begann Ramón Schlemmbach, sich intensiv mit den Auswirkungen von Kindheitsprägungen auf das Erwachsenenleben zu befassen. Durch seine tiefgreifenden Einblicke in die klinische Psychologie und systemische Therapie entwickelte er bahnbrechende Methoden zur emotionalen Befreiung.

Diese Erkenntnisse nutzte er zur Gründung seiner Beratungsfirma, die mittlerweile Hunderte von Menschen in ihrem Streben nach einem freieren und erfüllteren Leben unterstützt hat. Getrieben von der Vision, gesündere Generationen zu fördern, teilt Ramón sein Wissen leidenschaftlich mit anderen und begleitet sie auf ihrem Weg zu emotionaler Stabilität und Glück.

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