Warum weine ich so schnell? Der Grund für Tränen

INHALTSVERZEICHNIS

Warum weine ich so schnell? Entdecke die wahren Gründe hinter deinen Tränen

Weinen ist eine natürliche und oft unvermeidliche Reaktion auf emotionale Erlebnisse. Doch warum scheinen manche Menschen schneller und häufiger zu weinen als andere? Dieser Blogartikel untersucht die verschiedenen Faktoren, die unser emotionales Verhalten beeinflussen. Wir werfen einen Blick auf gesellschaftliche Normen und Erziehung, die Rolle der negativen Kindheitsprägungen, die Funktion von Tränen und warum es gesundheitsschädlich sein kann, Gefühle zu unterdrücken. Zudem beleuchten wir, wann Weinen angemessen oder übermäßig ist, und bieten hilfreiche Strategien zur Bewältigung übermäßigen Weinens.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Entdecke, warum manche Menschen schneller weinen und was dahinter steckt.
  • Erfahre, wie gesellschaftliche Normen und Erziehung unsere emotionale Reaktionsfähigkeit beeinflussen.
  • Lerne, die verschiedenen Arten von Tränen und ihre Funktionen zu verstehen.
  • Finde heraus, wie übermäßiges Weinen mit unserer Kindheit zusammenhängt.
  • Erhalte konkrete Beispiele und praktische Tipps, um unangemessenes Weinen besser zu kontrollieren.
  • Entdecke, wie du selbst in herausfordernden Situationen deine Emotionen gesund ausdrücken und verarbeiten kannst.

Gründe für übermäßiges Weinen

Du erinnerst dich an etwas, hörst ein bestimmtes Lied oder siehst einen Film und schon fließen Tränen. Vielleicht steckst du gerade auch in einem Konflikt und bist eigentlich wütend, weil du etwas als unfair empfindest. Und du willst es eigentlich nicht und es ist dir unangenehm, aber leider fließen direkt wieder die Tränen.

Weinen ist die natürlichste Reaktion auf ein Erlebnis, das uns gefühlstechnisch berührt. Doch warum scheint es, dass manche Menschen schneller und häufiger weinen als andere? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir verschiedene Faktoren berücksichtigen, die unsere Gefühlswelt beeinflussen. Einer dieser Faktoren ist die gesellschaftliche Norm und Erziehung.

Gesellschaftliche Normen und Erziehung: Ist es “ok” zu weinen?

Die Art und Weise, wie wir als Kinder erzogen wurden, spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie wir mit unseren Emotionen umgehen, einschließlich dem Weinen. Viele Menschen wurden von klein auf dazu ermutigt, ihre Gefühle zu unterdrücken. Vielleicht erinnerst du dich daran, dass man dir sagte, „Hör auf zu weinen“ oder „Es ist nichts passiert“. Oft wird Kindern als Trost ein Stück Schokolade oder ein anderes Ablenkungsmanöver angeboten. Diese Botschaft, dass Weinen unerwünscht oder ein Zeichen von Schwäche sei, kann tief in unserem Unterbewusstsein verankert sein.

Weinen gilt als Tabu

Oft erleben Kinder, dass ihre Tränen von Erwachsenen nicht akzeptiert werden. Wenn ein Kind auf der Straße mit dem Fahrrad umfällt, sagen Passanten meist etwas wie: „Wein doch nicht, wein doch nicht.“, anstatt das Kind einfach mal in der Emotion zu lassen oder zu fragen: „Hast du dir wehgetan?“ Nicht alle Erwachsenen können mit Emotionen wie Wut oder Traurigkeit gleich gut umgehen und versuchen, diese schnell zu regulieren. Sie benutzen Sätze wie „Sei keine Memme“, „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ oder „Reiß dich mal zusammen“. Solche Aussagen vermitteln Kindern, dass Weinen nicht akzeptabel ist und sie ihre Gefühle unterdrücken sollten.

Diese Erziehungsmuster führen laut Psychologie oftmals dazu, dass wir Schwierigkeiten haben, unsere Emotionen auf gesunde Weise auszudrücken und zu verarbeiten. Statt unsere Gefühle frei zu zeigen, lernen wir, sie zu verbergen, was auf lange Sicht unsere emotionale Gesundheit beeinträchtigen kann. Es kann sein, dass wir als Erwachsene weniger weinen, weil wir das in der Kindheit so gelernt haben und deshalb emotional distanziert sind. Manche Menschen berichten beispielsweise davon, nicht weinen zu können, selbst wenn sie große Traurigkeit empfinden. Wenn wir dann als Erwachsene in Situationen geraten, die intensive Gefühle hervorrufen, kann das Weinen als eine unterdrückte Reaktion plötzlich und überwältigend auftreten.

Professionelle Unterstützung durch einen Psychologen kann dabei helfen, die zugrunde liegenden Ursachen der inneren Unruhe zu erkennen und gezielt anzugehen. In unserem Coaching-Programm „Geprägt! Aber richtig“ lernst du, deine emotionalen Prägungen zu verstehen und aufzulösen, was langfristig zu mehr innerer Ruhe und Ausgeglichenheit führt.

Angemessene Gründe und übermäßige Gründe für das Weinen

Ein angemessener Grund zu weinen, wäre beispielsweise der Tod eines geliebten Menschen – eines Familienmitglieds oder engen Freundes. Weinen ist eine natürliche Reaktion auf Trauer und Verlust und hilft, Emotionen zu verarbeiten. Selbiges gilt für das Ende einer langjährigen, bedeutenden Beziehung oder Ehe. Auch hier hilft das Weinen dabei, die Emotionen des Verlustes und der Veränderung zu verarbeiten.

Ganz im Gegensatz dazu steht die unangemessene Traurigkeit, die meist eine überzogen emotionale Reaktion auf ein alltägliches Ereignis ist. Ein Beispiel dafür wäre zu weinen, weil man beim Kochen ein Rezept nicht korrekt befolgt hat oder ein technisches Problem am Computer auftritt. Solche Reaktionen können darauf hinweisen, dass die Person Schwierigkeiten hat, alltägliche Herausforderungen und Stresssituationen zu bewältigen.

MERKE: Weinen ist eine natürliche Reaktion auf emotionale Erlebnisse, doch gesellschaftliche Normen und Erziehung beeinflussen stark, wie wir damit umgehen. Als Kinder wird uns beigebracht, unsere Tränen zu unterdrücken, was dazu führt, dass wir als Erwachsene Schwierigkeiten haben, unsere Emotionen gesund zu verarbeiten. Übermäßiges Weinen kann daher eine Reaktion auf unterdrückte Gefühle aus der Kindheit sein, während angemessenes Weinen eine normale Bewältigungsstrategie bei schweren Verlusten und Trauer ist.

Warum einige Menschen mehr weinen und andere weniger

Einige Menschen sind von Natur aus emotional sensibler als andere. Sie reagieren intensiver auf bestimmte Themen und äußere Reize. Diese erhöhte Sensibilität kann dazu führen, dass sie schneller weinen und stärkere emotionale Ausbrüche erleben.

Warum fängst du eigentlich immer an zu weinen, wenn du über Gefühle sprechen sollst?

Es kann daran liegen, dass bestimmte Themen bei dir mit tiefem Schmerz verbunden sind. Wenn du beispielsweise einen Film schaust und merkst: „Oh, das Thema berührt mich emotional und bringt mich zum Weinen“, dann hat das oft etwas mit deiner Vergangenheit zu tun.

Häufig ist dieser Schmerz in der Kindheit entstanden und hängt mit Erfahrungen zusammen, die du damals gemacht hast. Erlebnisse aus der Vergangenheit, insbesondere negative Prägungen, können auch heutige emotionale Reaktionen beeinflussen. Menschen, die prägende oder gar traumatische Erfahrungen gemacht haben, können in scheinbar normalen Situationen übermäßig emotional reagieren.

Solche schmerzhaften Erlebnisse, verursacht durch Kindheitsprägungen, können beispielsweise sein:

  • Vernachlässigung: Niemand war für dich da, als du Unterstützung gebraucht hast.
  • Fehlende Liebe: Du hast keine Liebe oder Zuneigung erhalten.
  • Gefühl der Unwichtigkeit: Du hattest das Gefühl, nicht wichtig zu sein.
  • Nicht in Ordnung sein: Dir wurde vermittelt, dass mit dir etwas nicht stimmt.
  • Gefühl des Nicht-Dazugehörens: Du wurdest zum Beispiel von Mitschülern ausgegrenzt.

Diese (und viele weitere) Erfahrungen führen oft zu einer tiefen Verunsicherung und einer sogenannten Unzulänglichkeitsprägung. Diese Prägung kann bewirken, dass du deine eigenen Gefühle unterdrückst, weil du dich für sie schämst oder Angst hast, abgelehnt zu werden. Wenn du dann in Situationen kommst, in denen du über deine Gefühle sprechen sollst, bricht dieser unterdrückte Schmerz durch und führt zu Tränen.

MERKE: Einige Menschen sind emotional sensibler als andere, oft aufgrund von Kindheitserfahrungen, die ihre Reaktionsfähigkeit beeinflussen. Diese erhöhte Sensibilität kann zu häufigem Weinen und stärkeren emotionalen Ausbrüchen führen, besonders wenn bestimmte Themen mit tiefem Schmerz verbunden sind. Negative Prägungen wie Vernachlässigung, fehlende Liebe oder das Gefühl, nicht dazuzugehören, können dazu führen, dass unterdrückte Gefühle in emotional aufgeladenen Situationen durchbrechen und Tränen auslösen.

Hol dir jetzt den Mini-Kurs von Ramón Schlemmbach und finde heraus, ob und welche negative Prägung du haben könntest.

Nah am Wasser gebaut: Die Funktion von Tränen

Was sind Tränen und warum produziert unser Körper sie?

Tränen sind eine natürliche Reaktion auf bestimmte Reize und erfüllen mehrere wichtige Funktionen für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Es gibt drei Arten von Tränen: basale Tränen, reflektorische Tränen und emotionale Tränen.

Die drei Arten von Tränen und ihre Funktion

Basale Tränen sind ständig vorhanden und sorgen dafür, dass unsere Augen feucht und geschützt bleiben. Sie bilden eine dünne Tränenschicht über der Hornhaut, die wichtige Nährstoffe liefert und Schmutz sowie kleine Fremdkörper wegspült.

Reflektorische Tränen werden als Reaktion auf äußere Reize wie Rauch, Staub oder Zwiebeln produziert. Ihre Hauptaufgabe ist es, die empfindliche Hornhaut des Auges zu schützen und zu reinigen. Sie spülen Reizstoffe schnell weg und helfen so, Verletzungen und Infektionen zu verhindern.

Emotionale Tränen sind einzigartig menschlich und werden durch starke Emotionen wie Traurigkeit, Freude, Wut oder Stress ausgelöst. Emotionale Tränen unterscheiden sich chemisch von den anderen Tränenarten, da sie mehr Stresshormone und natürliche Schmerzmittel enthalten.

Warum es schlecht für deine Gesundheit sein kann, deine Gefühle zu unterdrücken

Anspannung und Stress: Wenn wir unsere Gefühle und Tränen unterdrücken, steigt der innere Druck und die Anspannung. Unser Körper speichert diesen emotionalen Stress, was zu chronischer Anspannung und sogar zu Muskelverspannungen führen kann. Das kontinuierliche Ignorieren dieser Stresssignale kann langfristig zu körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Rückenschmerzen führen.

Erhöhter Blutdruck: Emotionale Unterdrückung kann zu einem erhöhten Blutdruck führen. Wenn wir unsere Gefühle nicht ausdrücken, bleibt der Stresspegel konstant hoch. Dies kann das Herz-Kreislauf-System belasten und das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen.

Schwächung des Immunsystems: Studien haben gezeigt, dass anhaltender emotionaler Stress das Immunsystem schwächen kann. Menschen, die ihre Gefühle unterdrücken, sind anfälliger für Infektionen und Krankheiten, da ihr Körper ständig unter einem hohen Stressniveau steht.

Psychische Gesundheit: Das ständige Unterdrücken von Gefühlen kann zu ernsteren psychischen Problemen führen. Es kann das Risiko für Angstzustände, Depressionen und andere psychische Störungen erhöhen. Das Weinen dient als Ventil für aufgestaute Emotionen und hilft, die emotionale Belastung zu reduzieren.

Emotionale Isolation: Wenn wir unsere Gefühle nicht ausdrücken, kann dies zu einem Gefühl der Isolation und Einsamkeit führen. Wir fühlen uns weniger verbundenmit anderen Menschen, da wir unsere wahren Emotionen nicht teilen. Dies kann soziale Beziehungen belasten und zu einem Gefühl der Entfremdung führen.

Die positive Wirkung von Weinen

Stressbewältigung: Weinen hilft, Stress abzubauen und emotionale Spannungen zu lösen. Es ermöglicht uns, intensive Emotionen zu verarbeiten und loszulassen. Während des Weinens werden Stresshormone wie Cortisol abgebaut, was zu einer Beruhigung des Nervensystems führt.

Emotionale Erleichterung: Das Weinen bietet eine sofortige emotionale Erleichterung. Es hilft, tiefliegende Gefühle zu verarbeiten und kann dazu beitragen, dass wir uns nach einem Weinausbruch leichter und freier fühlen.

Soziale Bindungen: Weinen signalisiert anderen, dass wir Unterstützung und Mitgefühl brauchen. Dies kann die sozialen Bindungen stärken, da es Menschen dazu ermutigt, sich gegenseitig zu helfen und emotional zu unterstützen. Das Teilen von Tränen kann auch das Gefühl der Verbundenheit und des Verständnisses vertiefen.

Körpereigene Schmerzmittel: Emotionale Tränen enthalten natürliche Schmerzmittel wie Endorphine, die das Wohlbefinden steigern und Schmerzen lindern können. Weinen kann also eine natürliche Methode zur Schmerzbewältigung sein.

„Warum weine ich so schnell?” Ist übermäßige Emotionalität normal? 

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu schnellem Weinen führen können. Manche Menschen sind emotional sensibler und reagieren stärker auf äußere Reize und emotionale Themen als andere. Diese erhöhte Sensibilität kann dazu führen, dass sie schneller weinen und intensiver auf emotionale Situationen reagieren. Wenn der Partner beispielsweise vergisst, unsere Lieblingsschokolade aus dem Supermarkt mitzubringen, kann das einen wunden Punkt triggern und ein emotionales Tief hervorrufen.

MERKE: Hinter übermäßigem Weinen steckt häufig eine negative Prägung aus der Kindheit, ausgelöst durch emotionale Trigger wie das Gefühl, nicht gut genug, nicht wichtig oder nicht liebenswert zu sein.

Menschen mit einer solchen Prägung fühlen sich oft ungerecht behandelt und haben Schwierigkeiten, ihre Wut oder Enttäuschung angemessen auszudrücken. Diese Hilflosigkeit äußert sich dann häufig in Tränen. Eine hilflose Situation kann dazu führen, dass die angestaute Wut und der Stress durch Weinen entladen werden, da es keine andere Möglichkeit gibt, diese Emotionen zu verarbeiten und zu äußern.

„Ich will da gar nicht weinen!” – Weinen als Ausdruck von Wut

Wut ist eine starke Emotion, die oft mit Aggression verbunden ist. Am meisten nervt es die meisten Menschen, wenn sie mit Wut reagieren, obwohl sie das am meisten vermeiden wollen  (“ich will das gar nicht”). Bei einigen Menschen kann sich Wut jedoch in Tränen äußern. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen:

  • Frustration: Wenn jemand sich machtlos oder frustriert fühlt, kann Wut in Tränen übergehen, weil die Person keinen anderen Weg findet, ihre Gefühle auszudrücken.
  • Überwältigung: Starke Wut kann überwältigend sein, und Weinen kann eine Methode sein, um diese intensive Emotion zu kanalisieren und zu bewältigen.
  • Konfliktvermeidung: Manche Menschen weinen, wenn sie wütend sind, um Konflikte zu vermeiden. Tränen können eine Möglichkeit sein, ihre Gefühle auszudrücken, ohne aggressiv zu handeln.

Wenn die Nerven blank liegen

Auf der Arbeit, der Chef ein Choleriker, ein überquellendes E-Mail-Postfach oder zahlreiche Verpflichtungen im Alltag: Wenn Stress zum täglichen Begleiter wird, können die Nerven schnell blank liegen. In solchen Momenten reicht oft schon eine Kleinigkeit, um das Fass zum Überlaufen zu bringen und die Tränen zum Kullern zu bringen. Wenn jemand ständig überfordert ist, weil er das Gefühl hat, nicht genug leisten zu können, könnte das eine Unzulänglichkeitsprägung sein. Warum bringt mich Wut zum Weinen?

Wut ist eine kraftvolle Emotion, die oft mit aggressivem Verhalten und Durchsetzungsvermögen verbunden ist. Doch nicht jeder drückt Wut auf diese Weise aus. Für viele Menschen führt Wut zu Tränen. Warum ist das so?

Wenn Wut aufkommt, aber das Weinen als Reaktion darauf folgt, liegt das oft an einer tiefen Prägung aus der Kindheit. Viele Menschen haben nicht gelernt, Wut konstruktiv zu äußern, weil sie früher gelernt haben, dass es gefährlich oder unangebracht ist. Insbesondere in einem Umfeld, in dem Wut als bedrohlich oder inakzeptabel galt, wurde das Zeigen von Wut möglicherweise mit negativen Konsequenzen belegt.

Unterwerfungsprägung und Hilflosigkeit

Wenn das Ausdrücken von Wut in der Vergangenheit zu Bestrafung oder negativen Reaktionen führte, könnten Tränen eine unterbewusste Strategie sein, um diesen Konflikten zu entgehen. Tränen signalisieren Hilflosigkeit und Unterwerfung, was in bestimmten Situationen als sicherer empfunden werden kann als das Zeigen von Wut. Dies geschieht oft unbewusst und kann eine tief verwurzelte Reaktion auf stressige oder überwältigende Situationen sein.

Wut und der Wunsch, nicht zu weinen

Viele Menschen fühlen sich frustriert oder peinlich berührt, wenn sie in Momenten der Wut weinen, da sie das Gefühl haben, dass es ihre Position schwächt oder sie als emotional instabil erscheinen lässt. Doch diese Reaktion ist oft ein Zeichen dafür, dass sie in der Vergangenheit nie gelernt haben, ihre Wut auf gesunde und durchsetzungsfähige Weise auszudrücken.

Das Verstehen dieser Mechanismen ist der erste Schritt, um gesündere Wege zu finden, mit Wut umzugehen. Indem man sich bewusst macht, dass Weinen eine natürliche, wenn auch nicht immer passende Reaktion auf Wut sein kann, kann man beginnen, neue Strategien zu entwickeln, um Emotionen auszudrücken und zu bewältigen.

“Warum muss ich immer weinen?” – Weitere Ursachen für übermäßige Emotionalität

Schwankungen im Hormonspiegel, wie sie während der Pubertät, Menstruation, Schwangerschaft oder Menopause auftreten, können zu erhöhter Emotionalität und Weinen führen.

Chronischer Stress und körperliche oder geistige Erschöpfung können die emotionale Belastbarkeit senken und zu häufigerem Weinen führen.

Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder bipolare Störungen können übermäßige Emotionalität verursachen. Menschen, die unter diesen Bedingungen leiden, können intensiver auf emotionale Reize reagieren.

Bestimmte Medikamente können Nebenwirkungen haben, die die emotionale Stabilität beeinflussen und zu vermehrtem Weinen führen.

Lerne deine Emotionen zu kontrollieren. Schau dir jetzt unseren Mini-Kurs an und erfahre, ob negative Prägungen der Kindheit dafür verantwortlich sind, dass es bisher nicht so geklappt hat, wie es sollte.

Wie kann man übermäßiges Weinen reduzieren?

5 erprobte Schritte, um negative Prägungen aus der Kindheit loszuwerden und das Weinen zu stoppen

Übermäßiges Weinen kann als überwältigend empfunden werden, besonders wenn es in unpassenden Momenten auftritt. Es ist wichtig, das Weinen als natürlichen Prozess zu akzeptieren und zu verstehen, dass es eine gesunde Reaktion auf Emotionen ist.

Findest du dich regelmäßig in Tränen aufgelöst und hast das Gefühl, die Kontrolle über deine Emotionen zu verlieren? Manchmal ist professionelle Hilfe erforderlich, um tiefere emotionale Probleme anzugehen und bessere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Zögere nicht, einen Psychologen oder Berater aufzusuchen, der dir helfen kann, deine Emotionen zu verstehen und gesunde Wege zu finden, mit ihnen umzugehen.

Laut Psychologe Ramón Schlemmbach gibt es eine Struktur, der man folgen sollte, um Kindheitsprägungen nachhaltig aufzulösen. Er nennt die 5 essenziellen Schritte seines bewährten Coaching-Programmes „Geprägt! Aber richtig“. Diese helfen Betroffenen, negative Gefühle und Prägungen endgültig loszuwerden:

Schritt 1: Diagnostik – welche Kindheitsprägungen sind vorhanden

Wie bei jedem Arztbesuch müssen im ersten Schritt die Symptome festgestellt werden, um das Problem zu benennen und um dann die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Das machen wir mithilfe von Fragebögen. Danach wissen wir schwarz auf weiß, welche Kinheitsprägungen du hast.

Beispiel: Anna erinnert sich daran, dass sie als Kind oft verzweifelt war, wenn sie bei der Schularbeit keine Bestnote mit nach Hause brachte. Ihre Eltern vermittelten ihr in diesen Momenten häufig das Gefühl, sich nicht genug angestrengt zu haben. Diese Reaktionen hinterließen bei Anna eine tief verwurzelte Prägung des Unzulänglichkeitsgefühls, die bis heute in Prüfungssituationen dazu führt, dass sie sich selbst als „nicht gut genug” empfindet.

Das übermäßige Weinen ist eine verzweifelte Reaktion auf das wiederkehrende Gefühl der Unzulänglichkeit und das innere Bedürfnis, den hohen Erwartungen anderer gerecht zu werden.

Schritt 2: Ursprungsituationen der Prägungen finden

Tatsache ist: Niemand ist mit übermäßiger Wut oder übermäßigem Weinen geboren worden, sondern diese Gefühle sind in bestimmten Situationen im Laufe des Kindes- und Jugendalters entstanden. Der Ursprung muss gefunden werden. Es handelt sich dabei um Prägungen, die sich in unserer Erfahrungs- und Gefühlswelt angesammelt haben und in ähnlichen Situationen auftreten, die aber auch wieder losgelassen werden können.

Viele Interessenten sagen an dieser Stelle etwas wie: „Ich kann mich kaum an meine Kindheit erinnern. Wie gelingt es dann, die Ursprungssituation zu identifizieren?” Das machen wir mit Reaktivierungsübungen, die dir helfen, an die vergrabenen Erinnerungen ranzukommen.

Beispiel: Anna erinnert sich an mehrere Situationen aus ihrer Kindheit, in denen sie für ihre schulischen, sportlichen oder musikalischen Leistungen stark kritisiert wurde. Ihre Eltern gaben ihr oft das Gefühl, dass sie sich nicht genug angestrengt habe, insbesondere weil ihre Geschwister, Nachbarn oder Freunde bessere Ergebnisse erzielten. Diese ständige Kritik führte dazu, dass Anna heute in stressigen Situationen, wie Prüfungen oder Konflikten, schnell überfordert ist und emotional reagiert.

Im Coaching wird Anna bewusst, dass ihre Neigung zu übermäßigem Weinen eng mit diesen Kindheitserfahrungen verknüpft ist. Das Weinen ist eine emotionale Reaktion auf das tief verwurzelte Gefühl der Unzulänglichkeit und den inneren Druck, immer besser sein zu müssen, um Anerkennung zu erhalten. Diese Einsicht hilft ihr, die Verbindung zwischen ihrer heutigen emotionalen Reaktion und den früheren Erlebnissen zu verstehen und daran zu arbeiten, diese Muster zu überwinden.

Schritt 3: Ursprungssituationen entmachten (= einer Situation das emotionale Gewicht nehmen)

Probleme erneut gedanklich durchgehen und hineinfühlen

Die meisten Menschen neigen dazu, negative Emotionen oder beängstigende Situationen zu meiden, was jedoch oft dazu führt, dass sie unerwartet mit ihnen konfrontiert und erst recht aus der Bahn geworfen werden. 

Darum gehen wir diesen wichtigen Schritt gemeinsam: Wir helfen dir, dich sehr detailreich an Situationen zu erinnern, die dich verletzt haben. Wahrscheinlich fragst du dich: Ist es wirklich nötig, den Schmerz von damals erneut hervorzurufen und zu durchleben? Ja, weil du die negativen Erinnerungen dann leichter verarbeiten und endgültig loslassen kannst.

Konfrontieren der Menschen, die sich unangemessen verhalten haben

Einfach ausgedrückt: Man sagt den beteiligten Personen, dass es nicht in Ordnung war, wie sie sich verhalten haben: Es war nicht richtig, dass Papa mir damals meine Spielsachen weggenommen hat. Diese Art der Konfrontation findet lediglich im Kopf in begleiteten Übungen statt und führt dazu, dass sich Betroffene danach oft befreit fühlen. Gefühle wie „ich bin nicht richtig” oder „ich bin nicht gut genug”, können dadurch leichter losgelassen werden.

Dem früheren Ich geben, was es gebraucht hätte

In uns steckt ein inneres Kind, das verletzt ist. Im geführten Coaching findest du heraus, was dein damaliges Ich gebraucht hätte und sorgst dafür, dass deine Seele heute damit genährt wird. Dadurch gibst du deinem früheren Ich das, was es gebraucht hätte (aufbauende Worte, eine Umarmung, die Erklärung, warum du nicht schuld warst etc.).

Das Gewicht wird den emotionalen Situationen genommen, was zu einem Gefühl der Erleichterung führt.

Beispiel: Anna arbeitet intensiv daran, die emotional belastenden Erlebnisse aus ihrer Kindheit gedanklich zu verarbeiten, um deren Macht über ihre gegenwärtigen Reaktionen zu mindern. Sie erinnert sich an spezifische Momente, in denen sie sich ungeliebt und ungenügend fühlte, besonders wenn ihre schulischen Leistungen kritisiert wurden. 

In ihrer Vorstellung konfrontiert sie die Personen, die sie damals verletzt haben, und gibt ihrem jüngeren Ich genau das, was es in diesen Situationen gebraucht hätte – sei es Anerkennung, Trost oder Verständnis. Dieser Prozess hilft Anna, sich von den Gefühlen der Unzulänglichkeit und der daraus resultierenden Neigung zum übermäßigen Weinen zu lösen, und stärkt ihr emotionales Gleichgewicht.

Schritt 4: Negative Glaubenssätze anzweifeln und auflösen

In diesem Schritt möchten wir negative Glaubenssätze identifizieren, anzweifeln und durch positive Glaubenssätze ersetzen. Wir machen das nach der Entmachtung. 

Warum? 

Ramón Schlemmbach erklärt mithilfe einer Metapher: 

“Wenn wir wollen, dass eine Blume wächst, geben wir ihr Wasser. In dieser Metapher sind Glaubenssätze die Blume und die Übungen das Wasser. Aber wenn diese Blume auf einem vergifteten Boden wächst, kann ich ihr so viel Wasser geben wie ich will, es wird nichts helfen. Das ist, wie wenn man Glaubenssatzarbeit macht, wenn die Prägungen noch da sind. 

Niemand spricht darüber, dass es einen speziellen Zeitpunkt gibt, wann die Glaubenssatzarbeit am besten funktioniert. Nämlich erst dann, wenn wir unsere Prägungen entmachtet haben” erklärt Ramón Schlemmbach den 4. Schritt seiner Methode. Wenn alle Glaubenssätze gefunden sind, geht es darum, Gegenindizien dafür zu finden, um ihre Richtigkeit anzuzweifeln.

Beispiel: Anna hinterfragt tief verwurzelte Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“, „Keiner liebt mich“ oder „Meine Leistungen zählen nichts“, die aus ihren Kindheitserfahrungen stammen. Nachdem sie die emotionale Belastung dieser Erinnerungen bearbeitet hat, beginnt sie, diese Glaubenssätze kritisch zu hinterfragen. Sie findet Situationen, in denen diese Glaubenssätze nicht zu 100 % stimmten. Das hilft hier zu erkennen, dass diese doch nicht zwingend in Stein gemeißelt sind.

Schritt 5: Eigenes Verhalten verändern

Hier gilt es positive Referenzerfahrungen zu sammeln. Wir ändern unser Verhalten, um unsere innere Arbeit mit der Außenwelt zu verbinden.

Beispiel: Anna erkennt, dass ihre überaus emotionale Reaktion in gewissen Situationen unpassend und vielleicht auch ein wenig unnötig ist. Um dieses Muster zu durchbrechen, übt sie, ihre Emotionen besser zu kontrollieren. Sie beginnt, in Momenten der Aufregung aktiv das Gespräch mit vertrauten Personen zu suchen. Sie spricht zum Beispiel mit einem ihrer Professoren an der Uni über ihre Prägung. Sie wendet neue Kommunikationstechniken an, die sie gelernt hat. Diese neuen Verhaltensweisen helfen Anna dabei, ihre Emotionen besser zu regulieren und in stressigen Situationen gelassener und selbstbewusster zu reagieren, wodurch sie sich nicht mehr so schnell überfordert fühlt. Das gelingt ihr immer besser, wodurch sie lernt: Ich bin eine starke Frau, die vieles schaffen kann, wenn sie will.

MERKE: Übermäßiges Weinen kann durch tiefere emotionale Probleme aus der Kindheit verursacht werden. Um dies zu reduzieren, empfiehlt Psychologe Ramón Schlemmbach eine strukturierte Vorgehensweise in fünf Schritten: Diagnostik, Ursachenfindung, Entmachten von Ursprungssituationen, Auflösen negativer Glaubenssätze und Veränderung des eigenen Verhaltens. Diese Schritte helfen, alte Prägungen loszulassen und gesündere Wege im Umgang mit Emotionen zu finden.

In Kürze: Übermäßiges Weinen kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, darunter gesellschaftliche Normen, Erziehung und individuelle Kindheitsprägungen. Während Weinen eine natürliche und gesunde Reaktion auf emotionale Erlebnisse (tiefe Kränkung, Angst, Versagen, Wut usw.) ist, kann es in bestimmten Situationen als übermäßig empfunden werden. Indem wir die Ursachen für unser Weinen besser verstehen, können wir lernen, unsere Gefühle gesund auszudrücken.

Hinschauen lohnt sich: Viele Erwachsene setzen sich erst viel zu spät mit belastenden Erfahrungen aus ihrer Kindheit auseinander. Negative Prägungen zu erkennen und aufzuarbeiten sind entscheidende Schritte zu einem sorgenfreien und erfüllten Leben.

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ÜBER DEN VERFASSER

Ramón Schlemmbach

Schlemmbach Coaching GmbH

Vor über einem Jahrzehnt begann Ramón Schlemmbach, sich intensiv mit den Auswirkungen von Kindheitsprägungen auf das Erwachsenenleben zu befassen. Durch seine tiefgreifenden Einblicke in die klinische Psychologie und systemische Therapie entwickelte er bahnbrechende Methoden zur emotionalen Befreiung.

Diese Erkenntnisse nutzte er zur Gründung seiner Beratungsfirma, die mittlerweile Hunderte von Menschen in ihrem Streben nach einem freieren und erfüllteren Leben unterstützt hat. Getrieben von der Vision, gesündere Generationen zu fördern, teilt Ramón sein Wissen leidenschaftlich mit anderen und begleitet sie auf ihrem Weg zu emotionaler Stabilität und Glück.

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